Für den Eigentümer sei es unmöglich, das historische Brückenhaus zu dem von der Stadt angebotenen, symbolischen Verkehrswert von 1 Euro zu veräußern, heißt es in dem Schreiben weiter. Mit den bereits getätigten Investitionen komme nur ein Verkauf für rund 290.000 Euro in Frage. Daher beabsichtigt Endemann das Brückenhaus ab 2021 eigenständig zu sanieren. „Wir werden den Eigentümer nach Kräften unterstützen, damit das überregional bekannte Wahrzeichen und Alleinstellungsmerkmal unserer Stadt angemessen saniert werden kann“, kündigt die Oberbürgermeisterin an.
Die Förderobergrenze bei der privaten Modernisierung von Gebäuden liegt bei 40.000 Euro aus Mitteln der Städtebauförderung (Modernisierungsrichtlinie). Die Stadtverwaltung wird sich beim Land und an anderen Stellen um erhöhte Zuschüsse für die Instandsetzung bemühen. Bei der Ausarbeitung der Fördermittelanträge möchte der mit dem Brückenhaus beauftragte Architekt Sandro Ferri eng mit der Stadt zusammenarbeiten. Stadtverwaltung und Eigentümer sind zuversichtlich, dass gemeinsam eine Lösung zum Erhalt des Wahrzeichens gefunden werden kann.
Wie 2019 bekannt wurde, weist das Brückenhaus in der Mannheimer Straße 94, auch bekannt als Haus mit dem „Geschoss der Schweden“, erhebliche Schäden am Tragwerk auf. Unter anderem sind Balken gebrochen oder verformt und das Holz durch Schädlinge angegriffen. Die nötige Investitionssumme zur denkmalgerechten Restaurierung beläuft sich auf mindestens 900.000 Euro. Das Anfang des 17. Jahrhunderts errichtet Gebäude ist das älteste der architektonischen Kleinode über dem Mühlenteich. Seit den 1980er-Jahren stehen die vier Brückenhäuser unter Denkmalschutz.
Über das weitere Vorgehen zum Brückenhaus wird die Verwaltung in den städtischen Gremien informieren.
Foto: Das Brückenhaus mit der Schwedenkugel (Mannheimer Straße 94) bleibt in Privatbesitz.
