Inmitten einer groß angelegten Parkanlage zwischen Ellerbach und Dessauer Straße liegt das heutige Schloßparkmuseum im Bangert (Baumgarten). Über viele zurückliegende Jahrhunderte wandelte sich "das Schlösschen", wie es liebevoll genannt wird, von einem Burghaus in eine großbürgerliche Residenz. So ist heute noch in den teilweise herrschaftlich ausgestatteten Räumen der Geist all derer Menschen zu spüren, welche mit ihrer Phantasie und Tatkraft in oft schwierigen Zeiten nicht nur das Gebäude mit dem Anwesen erhielten, sondern auch zu einem besonderen Kleinod weiter ausbauten und entwickelten. Diese Entwicklung und weitere interessante wie auch spannende Details sind Themen der Führung durch die Räumlichkeiten des ehemaligen Schlosses und des Parks mit seinen exotischen Bäumen.
Stadtführer Dieter Stöck spannt einen geschichtlichen Bogen bis 1326, der ersten Erwähnung des Ritterguts Bangert. Mit 400 Reichstalern wurde 1636 der gesamte Besitz von Oberamtmann Johann Philip von Hartung erworben. Zu fürstlichem Glanz kam es in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts, als Prinzessin Henriette Amalie von Anhalt-Dessau Eigentümerin wurde. Wie kommt ausgerechnet die Tochter des "Alten Dessauers" Fürst Leopold von Anhalt-Dessau nach Kreuznach? Diese Frage und wie Amalie als eine aktive und dem Zeitgeist der Aufklärung zugeneigte starke Frau ihr Leben im Bangert verbracht hat, wird in der Führung zu erfahren sein. Mit ihr verbunden sind auch pikante Geschichten ihres Lebens, welche die Menschen des Rokoko-Zeitalters aufhorchen ließen und die bis heute gerne erzählt werden. 1803 ging das Anwesen an den Agrarreformer und Politiker Andreas von Recum. Die Frau des rheinischen Kosmopoliten, wie er genannt wurde, verstarb im Kindbett. Zur Erinnerung an ihr tragisches Schicksal errichtete von Recum im Schlosspark ein Monument. Die Säule, unter welcher das Herz der Mutter begraben liegt, wurde über die Jahre bis heute erhalten. Zum Ende des 19. Jahrhunderts hieß der neue vermögende Eigentümer Carl Wilhelm Puricelli, Direktor der Rheinböller Hütte. Sohn Heinrich Puricelli und seine Mutter vergrößerten das Schloss und gaben dem Park weitgehend sein heutiges Erscheinungsbild.
Treffpunkt: Eingang Schlossparkmuseum, Sonntag, 15. Mai 2016, 11.00 Uhr
Teilnehmerbeitrag: 7 €, ermäßigt 5 € inklusive Museumseintritt
