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Schülerinnen danken Stadtarchiv für die Unterstützung
Lina-Hilger-Gymnasium unter den Landessiegern Geschichtswettbewerb des Bundespräsidenten
„So was darf nie wieder passieren“. Das Schicksal der Gebrüder Baruch berührte die drei jungen Menschen. Außerdem habe das Beispiel Konrads Freys ihnen klargemacht, wie die Propaganda in einer Diktatur sportliche Erfolge für ihre Zwecke missbraucht. In allen dreien Fällen dienten Informationen aus dem Archiv und dem Internet sowie Zeitungsausschnitte als Quelle. Die Stadtarchivarin vermittelte zudem den Kontakt zu Dieter Gronbach, der in seiner Zeit als Sportdezernent die Frey-Familie überzeugte, die Olympia-Medaillen (drei Goldene, eine Silberne und zwei Bronzene) der Stadt zu überlassen. Gronbach stellte zudem den Schülerinnen eigenes Archiv-Material über Konrad Frey zur Verfügung.
Mit Sportfotos aus dem Dritten Reich und deren Wirkung auf die Betrachter befasste sich eine Schülergruppe der Jahrgangsstufe elf des Lina-Hilger-Gymnasiums. Neben den Fotos stellte das Stadtarchiv den NS-Propagandafilm „Gesunde Jugend – starkes Volk“ (1937) und den 1936er-Olympia-Film von Leni Riefenstahl zur Verfügung, der als Meisterwerk der Bildästhetik gilt. Für ihren Beitrag zum „Sport im Nationalsozialismus“ erhielt die Gruppe beim Geschichtswettbewerb des Bundespräsidenten einen Sachpreis (Büchergutschein).
Die gute Zusammenarbeit zwischen Lina-Hilger-Gymnasium und dem Stadtarchiv trug bereits beim vorherigen Geschichtswettbewerb des Bundespräsidenten Früchte. Vor zwei Jahren wurde eine Schülergruppe von Cristina Craiovan ebenfalls Landessieger mit dem Hörspiel „wir wollen wählen“. Dabei geht es um die Erkämpfung des Frauenwahlrechts von 1918, u.a. mit einem nachgestellten Gespräch zwischen drei Frauen im Bad Kreuznacher Stadtrat: Clara Schütze, Helene Voigtländer und Elise Lorenz. Auch hier stammt die Vorlage aus dem Stadtarchiv. Nach dem Ende der Monarchie waren 1919 fünf von 35 Bad Kreuznacher Stadtratsmitgliedern weiblich: Helene Voigtländer (Deutsch Nationale Volkspartei), Elsbeth Krukenberg (Deutsche Demokratische Partei), Klara Schütze (Liste der festbesoldeten und erwerbstätigen Frauen), Marie Blum-Holl von der linkssozialistischen Partei USPD und Elise Lorenz als Nachrückerin vom katholischen Zentrum.
Lob und Dank der Lehrerin und der Schülerinnen gab Franziska Blum-Gabelmann gerne zurück. „Für uns ist die Zusammenarbeit mit den Schulen eine ganze große Bereicherung unseres Alltags. Damit schaffen wir bei den jungen Menschen ein Bewusstsein für die eigene Geschichte.“
Info: „Bewegte Zeiten. Sport macht Gesellschaft“ lautete das Thema der 27. Ausschreibung des Geschichtswettbewerbes des Bundespräsidenten. Bundesweit gingen über 3.400 Schüler*innen auf historische Spurensuche. Insgesamt wurden 1349 Beiträge eingereicht.
Foto: Den Landessiegerinnen Jana Kühn, Jana Schweigert und Mina Rotter gratulierten Cristina Craiovan, Anna Meyer und Franziska Blum-Gabelmann (hintere Reihe von links).