Haus der Stadtgeschichte

Das Stadtarchiv

Haus der Stadtgeschichte


  • Geschichte und Aufgaben

    Das Haus der Stadtgeschichte steht auf drei Säulen. Es ist das Gedächtnis der Stadt und das Gedächtnis der Bürgerschaft. Zudem ist es eine Stätte der Forschung und bietet seinen Nutzerinnen und Nutzern eine Fülle von Dienstleistungen. Es erfüllt als Stadtarchiv die gesetzliche Aufgabe, archivwürdiges kommunales Schriftgut vorzuhalten. Es sichert, bewahrt und erschließt das materielle und immaterielle Erbe der Stadt und macht es dadurch nutzbar.

    Weitere Aufgaben sind die Erforschung, Dokumentierung und Vermittlung der Stadtgeschichte (Beratung und Führung von Benutzer/-innen, Unterstützung der Heimat- und Familienforschung, sowie die Zusammenarbeit mit anderen Einrichtungen für Bildung und Kultur, Information der Öffentlichkeit durch Ausstellungen, Führungen, Veröffentlichungen und Vorträge).

    Die rechtlichen Grundlagen für die Einsichtnahme in die Unterlagen sind das Landesarchivgesetz Rheinland-Pfalz (1990, novelliert 2010), die Satzung der Stadt Bad Kreuznach über die Benutzung des Stadtarchivs (Archivordnung) und die Aktenordnung vom 3. August 1981. Der Zuständigkeitsbereich des Archivs erstreckt sich auf das ganze Stadtgebiet, einschließlich der Stadtteile Bad Münster am Stein-Ebernburg, Bosenheim, Ippesheim, Planig und Winzenheim.

    Das Haus der Stadtgeschichte leistet einen wichtigen Beitrag zur Identitätsstiftung der Bürger und stärkt dadurch den Gemeinschaftssinn. Es ist eine Begegnungsstätte, ein Erkenntnis- und Kommunikationsort, wo Menschen aller Altersstufen und sozialen Milieus, Einheimische wie Zugewanderte forschen, agieren und an Bildungsangeboten teilhaben können.

  • Gedächtnis der Verwaltung

    Die Überlieferung des Schriftgutes der Verwaltung als Gedächtnis der Stadt ist umfangreich und vielfältig.  Es umfasst Akten, Urkunden, Druckschriften, Plakate, Fotos etc. Durch die Abgabe der Akten aus den verschiedenen Ämtern und weiteren Bereichen der Verwaltung an das Haus der Stadtgeschichte entsteht eine zeitgenössische Sammlung als „Archiv des 20 Jahrhunderts.“ Daran sich anschließend wird ein Archiv des 21. Jahrhunderts aufgebaut.

  • Gedächtnis der Bürgerschaft

    Vor der Terrorherrschaft der Nationalsozialisten gab es in Bad Kreuznach eine Reihe jüdischer Geschäfte wie das Kaufhaus Rothschild. Es wurde in den 30er-Jahren abgerissen, weil die braunen Machthaber mehr Platz für ihre Aufmärsche brauchten.
    Vor rund 100 Jahren gab es viele angesehene  Fotoateliers in der Stadt. Dazu gehörten auch Phlipp Does &Söhne.

    Sammlungen und Nachlässe von Kreuznacher Bürgern und Kreuznacher Vereinen, Handwerksbetrieben, Firmen und Organisationen bilden als Schenkungen, Erbschaften, Nachlässe und Leihgaben das Gedächtnis der Bürgerschaft. Im Haus der Stadtgeschichte wird diese Aufgabe verstärkt fortgeführt. Dazu gehört der Aufbau von Archiven über das Wirtschaftsleben der Stadt, die Vereine, den Sport, die Zuwanderung, die Frauen und über die jüdische Bevölkerung sowie im digitalen Zeitalter ein "Film- und Hörarchiv".

  • Außenstelle in Bad Münster

    Durch die Fusion mit der Nachbarstadt Bad Münster am Stein-Ebernburg zum 1. Juli 2014 übernahm das Stadtarchiv Bad Kreuznach das Archiv der Stadt Bad Münster am Stein-Ebernburg. Das Haus der Stadtgeschichte bewahrt alle Archivalien der einstigen Stadt einschließlich ihrer Kurbetriebe bis zum Zeitpunkt der Fusion 2014 auf.  Ältere Archivalien, wie Akten, Baupläne, Postkarten, Fahnen etc. beherbergt die Außenstelle des Archivs in Bad Münster, Kurpark Salinenhof 2-4.  Der heutige gute Zustand des Archivs ist der  Förderung durch die Kuna-Stiftung zu verdanken.

    Ansprechpartner:

    Herr Karl-Ernst Laubenstein

    +49 173 2843696

    Klicken, um weitere Öffnungs- oder Schließzeiten auszublenden

    Montaggeschlossen

    Dienstaggeschlossen

    Mittwoch Von 10:00 bis 13:00 Uhr

    Donnerstaggeschlossen

    Freitaggeschlossen

    Samstaggeschlossen

    Sonntaggeschlossen

  • Geschichte Stadtarchiv

    Die Geschichte des Stadtarchivs ist reich an Provisorien und Umzügen.

    Erste gesicherte Hinweise auf ein Stadtarchiv stammen aus dem 17. Jahrhundert.  Aus Ratsprotokollen im Mai 1681 ist zu entnehmen, dass das „Rhats-Archiv“ vor dem französischen Zugriff sicher nach Frankfurt gebracht wurde. Weitere 100 Jahre später sollte das Archiv vor der Besetzung durch die franzöische Revolutionsarmee auf Anordnung der Kurpfälzischen Regierung in Mannheim wieder über den „Rhein in Sicherheit gebracht“ werden. Das städtische Archiv war so sorgfältig versteckt, dass es erst im Jahr 1850 wiedergefunden wurde.

    In der französischen Zeit war das Stadtarchiv in der Stadtschreiberei untergebracht (noch heute Stadtschreiberhaus genannt und restauriert). Ab 1819 wanderte das Archiv ins heutige Stadthaus, bevor es dann im Jahr 1913 in der Realschule eine neue Heimat fand.

    Von 1994 bis 2019 beherbergte das ehemalige Pförtnerhäuschen am Schloßpark das Stadtarchiv

    1925 kam es zur Übernahme der Sammlungen des „Vereins für Heimatkunde“ (einst „Antiquarisch historischer Verein) und zur Zusammenführung mit dem Stadtarchiv.  Beides wurde provisorisch in einem Gebäude in der Kronenberger Gasse untergebracht. Während des Zweiten Weltkrieges wurden wahrscheinlich die Urkunden und Ratsprotokolle im Kellergewölbe des Museums, das 1933 ins städtische Heimatmuseum in die Kreuzstraße (heute Stadtbibliothek) umgezogen war, verbracht.

    Nach dem Krieg kam das Archiv wieder in die Kronenbergergasse und zog 1979 erneut um: in einen Kellerraum der Berufsbildenden Schule in der Ringstraße.  Die nächste Station, im Jahr 1982, war erneut eine Schule, die Grundschule in der Planiger Straße.

    1993 begannen die Umbauarbeiten im Pförtnerhaus am Eingang zum Schloßpark, wo das Stadtarchiv von Juni 1994 bis Dezember 2019 seinen Sitz hatte. Die städtische Überlieferung ab 1920 verblieb weitgehend, mit Ausnahme der Ortsarchive der eingemeindeten Ortschaften, Bosenheim, Ippesheim, Planig und Winzenheim, auf den Dachböden und in den Kellern in den einzelnen Verwaltungsgebäuden verteilt. Nach der Fusion mit der Stadt Bad Münster am Stein-Ebernburg im Jahr 2014 wanderte der Großteil dieses Archivs nach Bad Kreuznach, weitere Archivalien gibt es in der Außenstelle in Bad Münster

    Im Jahr 2010 erwarb die Stadt Bad Kreuznach das leerstehende Geschäftshaus „Betten Golling“. Vier Jahre später beschloss der Stadtrat, dieses Gebäude für ein Haus der Stadtgeschichte umzubauen. Wegen einer durch den Landesrechnungshof veranlassten Umplanung (Kostenreduzierung) verzögerte sich der Baubeginn. Ende 2016 folgt der symbolische Erste Spatenstich. Nach gut zwei Jahren Bauzeit wurde das Haus der Stadtgeschichte im März 2020 der Öffentlichkeit übergeben.

  • Wir übernehmen

    Auch dem Nachlass Gravius stammt das Foto vom alten Hauptbahnhof der Stadt

    Schenkungen und Leihgaben sind eine große Bereicherung für unser Haus der Stadtgeschichte, bilden sie doch das Gedächtnis der Bürgerschaft unserer Stadt.  Das Haus der Stadtgeschichte verfügt über Nachlässe von bedeutenden Persönlichkeiten, aber auch aus der Bürgerschaft, wie beispielsweise eine Nachbargemeinschaft, die uns Exponate von 30 Jahren Freundschaft anvertraute.

     So manches interessante Dokument - Foto, Brief, Urkunde - schlummert noch auf Speichern oder in Kellern, hat keinen kommerziellen Wert, ist aber viel zu schade,  um auf dem Müll zu landen. Informieren Sie uns, wir überprüfen den wissenschaftlichen Wert der Dokumente für die Stadtgeschichte.  Über die Formalitäten einer Leihgabe oder einer Schenkung informieren die Muster von Verträgen, die untenstehend eingesehen werden können.

  • Kunst am Bau

    Das im März 2020 eröffnete Haus der Stadtgeschichte schmückt nun „Kunst am Bau“. Die Betonskulptur stammt von dem Frankfurter Künstler Levent Kunt, der im Beisein vieler Schaulustiger den Aufbau begleitete. Die Betonmanufaktur Kleemann in Rodgau (Hessen) hatte das Kunstwerk in vier tonnenschweren Blöcken hergestellt, die mit Hilfe eines Krans und Metallstäben zusammengefügt wurden. Eine Lichtanlage im Boden vervollständigt die Skulptur und setzt sie so auch im Dunklen in Szene.

    Die 5,30 Meter hohe Stele ist schon von Weitem gut sichtbar. In ihrer grauen Farbe und minimalistischen Gestaltung passt sie zur ruhigen und geometrischen Form der Gebäude-Architektur und stimmt den Besucher oder Betrachter auf das neue Stadtarchiv ein. Zentrales Gestaltungselement ist der gestauchte Schriftzug „Haus der Stadtgeschichte“, der die eckige Säule von allen vier Seiten ummantelt und so zu einer bildhaften Botschaft wird.

    Das Thema Geschichte setzt der Künstler durch die zwischen der Schrift sichtbaren Fugen im Beton um, die den Eindruck erwecken, die Skulptur bestünde aus verschiedenen Schichten. Dadurch spielt Kunt auf die verschiedenen Zeitepochen an, die das Stadtarchiv bewahrt und diese Erinnerung für die Bürgerinnen und Bürger zugänglich und „lesbar“ macht.

    Die Stadtverwaltung hatte im Rahmen von „Kunst am Bau” den Wettbewerb zur Schaffung eines Kunstwerks für das Haus der Stadtgeschichte ausgelobt. Unter 17 eingereichten Arbeiten wählte ein Preisgericht aus Künstlern, Architekten und Kulturschaffenden sowie Oberbürgermeisterin Dr. Heike Kaster-Meurer im September 2019 den Entwurf von Levent Kunt aus.

    Kurzinfo über die Skulptur:
    Es handelt sich um eine Betonskulptur, die in ihrer Klarheit und Farbigkeit mit der geometrischen Form der Gebäude-Architektur, "Haus der Stadtgeschichte" in Bad Kreuznach korrespondiert. Zentrales gestalterisches Element ist der Schriftzug „Haus der Stadtgeschichte“, der die Skulptur in 360 Grad von allen vier Seiten ummantelt. Die Buchstaben der Schrift schreiben sich wortwörtlich durch Fugen in den Beton ein, wie sich auch, metaphorisch gesprochen, historische Ereignisse dem (kollektiven) Gedächtnis einschreiben. Diese durch die Schrift sichtbaren Fugen erwecken den Eindruck, die Skulptur bestünde aus verschiedenen Schichten, die sich teils berühren, teils auseinander hervorgehen. Die Skulptur erinnert darin an einen (archäologisch-geologischen) Querschnitt von Gesteinsschichten und assoziiert somit, verschiedene Zeit-Schichten für den Blick der BetrachterInnen offen zu legen.
     
    Über den Künstler:
    Levent Kunt untersucht urbane und soziale Strukturen im (halb)öffentlichen Raum. Seine Arbeit ist geprägt von einer formal und medial sehr offenen Herangehensweise, die aber stets radikal ortsspezifisch und konzentriert ist. Dies setzt eine beobachtende Haltung voraus, der Eingriffe folgen, die mehr öffnen und anbieten als verbauen und vorgeben.
    Die Arbeiten Levent Kunts stellen die Möglichkeiten in den Vordergrund, Vorhandenes neu und anders zu denken- und diese Möglichkeiten entsprechend durchspielen. Er lässt die Öffentlichkeit nicht nur visuell an seiner Kunst teilhaben, sondern bezieht sie auch aktiv mit ein und ermöglicht eine neue Rezeption des jeweiligen Ortes und der dort bekannten Verhaltensweisen.

    Von dem Entstehungsprozess der Skulptur gibt es ein Video:

    https://www.youtube.com/watch?v=FUbqMrEYXN4


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