Die Geschichte des Ritterguts Bangert

Vorgängerbauten des Museums Schlosspark datieren bis in das Mittelalter. Erstmals 1326 wird das Rittergut Bangert urkundlich erwähnt. In der Renaissance ist ein Wasserschloss belegt, das vermutlich im 30-jährigen Krieg zerstört und 1668 durch einen Neubau ersetzt wurde. 1768 erwarb Prinzessin Amalie von Anhalt-Dessau das Anwesen von Oberamtsverwalter Johann Philipp von Hartung (Hardung). Sie ließ auf den Grundmauern des Vorgängerbaus das Haupthaus zu einem repräsentativen Wohnhaus im klassizistischen Stil umgestalten, wie es sich heute noch weitgehend darstellt.

Auch die folgenden Eigentümer des Bangerts veranlassten zahlreiche bauliche Veränderungen. Anlässlich seiner Hochzeit im Jahre 1860 ließ Otto Freiherr von Recum das Wohnhaus mit Anbauten und zinnenbekrönten Türmchen erweitern. (Diese Anbauten wurden 1970 wegen Baufälligkeit entfernt.) Der Industrielle Carl Puricelli erwarb das Rittergut im Jahre 1881 für seinen Sohn Heinrich Puricelli, der einen zweigeschossigen Flügelbau mit Remise, welche Wohn- und Wirtschaftsgebäude beherbergte, beauftragte. Die aufwändige Innenausstattung im Stil des Historismus bildet ein eindrucksvolles Zeugnis großbürgerlicher Wohnkultur der Jahrhundertwende.

Von hoher kunsthandwerklicher Qualität zeugt die Gestaltung des Arbeitszimmers, aufgrund eines eingebauten Gewehrschrankes auch als Jagdzimmer bezeichnet. Der Münchner Hofschreinermeister, Anton Pössenbacher, der auch Neuschwanstein und Herrenchiemsee für Ludwig den II. ausstattete, schuf Kassettendecke, ornamentierte Parkettböden, Wandverkleidungen und Einbaumöbel mit aufwändigen Schnitzereien.
1893 wurde auch der bestehende Wirtschaftshof durch eine Neuanlage ersetzt. Ein neuer, großzügiger Gutshof entstand, der nach den neuesten Erkenntnissen geplant und gebaut wurde.