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Friedrich Christian Henrich Laukhard am 29. April 1822 gestorben
„Ehemaliger Professor der schönen Künste in Halle, geboren zu Wendelsheim, wohnhaft in Kreuznach“
Der Kreuznacher Johann Jacob Beinbrech (1799-1834) nahm von März 1819 bis April 1821 täglich, mit Ausnahme von Donnerstag und Sonntag, eine Stunde Unterricht bei ihm – mit dabei seine Freunde Jacob Fuchs und Friedrich Ludwig Petry. Das Tagebuch von Johann Jacob Beinbrech ist die bisher einzige nichtliterarische Quelle, die skizzenhaft darüber Auskunft gibt, wie Laukhard, dessen Tod schon 1806 verkündet worden war, bis zu seinem tatsächlichen Tod am 29. April 1822 lebte. Wann er nach Kreuznach kam ist unbekannt. Er wohnte im Haus des Häfners Fuchs. Eine mit schwarzer und roter Tusche angefertigte Prinzipskizze von 1821, die wegen der Versteigerung von Teilen des alten verfüllten Stadtgrabens angefertigt worden war, vermittelt dem Betrachter einen Überblick über die räumlichen Zusammenhänge des Gebietes im Bereich des heutigen Holzmarktes. Auf ihr ist die Lage des Hauses zu erkennen, in dem Laukhard lebte (F) – heute Dessauerstraße 1.
Laukhard blieb trotz seines Alkoholproblems nicht untätig und schrieb Theaterstücke, die sich auf historische oder politische Geschehnisse in Kreuznach und der unmittelbaren Umgebung bezogen. Er griff auf Figuren zurück, die in der Region einen hohen Bekanntheitsgrad hatten, von historischer Bedeutung gewesen waren und deren Andenken in der Bevölkerung aus ganz unterschiedlichen Gründen lebendig geblieben war. Beinbrech erwähnt die Komödie „Franz von Sickingen“ und schreibt: „Es war eine wahre Lust zu sehen, wie der offene und grade Sickingen, den Pfaffen über das Maul rutschte.“ Für das Lustspiel in fünf Akten „So prellt man Großsprecher und Schulfüchse“ warb hingegen die Kreuznacher Zeitung. Sein vaterländisches Trauerspiel „Michel Mort der Kreuznacher“ sollte in der weiteren Rezeptionsgeschichte des Kreuznacher Lokalhelden eine Rolle spielen. Aufgeführt wurde es „Zum Vorletztenmal“ im Kreuznacher Theater am Sonntag den 15. März 1819 von einer „Schauspieler=Gesellschaft“, die unter der Leitung von J. Wittmund und D. Helfert stand.
Laukhard bot wiederholt seine umfangreichen Kenntnisse an, um seinen Lebensunterhalt zu bestreiten, verfasste Briefe und interpretierte amtliche Dokumente für Laien. Ein Jahr vor seinem Tod beschreibt Johann Jacob ihn als „alt“ und „kremlich“. Laukhard starb in Kreuznach am 29. April 1822. Sein Grab ist verschollen.
von Franziska Blum-Gabelmann