Der Eichenprozessionsspinner tritt seit etwa 2005 gehäuft in Rheinland-Pfalz auf. Denn als Folge des Klimawandels werden auch hier im Land die Frühjahre und Sommer immer wärmer. Er neigt besonders in Trockenjahren zu Massenvermehrungen. Die Raupen bevorzugen lichte Eichenwälder, Eichen an Waldrändern und in Parks, also dort, wo sich oft viele Menschen in unmittelbarer Nähe der Bäume aufhalten.
Die stark behaarten, zirka vier bis fünf Zentimeter langen Raupen wandern in langen Reihen („Prozessionen“) entlang der Stämme zu ihren Fraßplätzen in die Baumkronen. Zwischen den langen Haaren haben die Raupen Mikrohaare, die bei Beunruhigung der Tiere abbrechen können. Die gefährlichen Mikrohaare sammeln sich zudem in großen Mengen in den Gespinsten, in denen sich die Raupen häuten und später verpuppen. Die aus feinen Spinnfäden bestehenden Beutel findet man häufig an den Stämmen und Ästen von befallenen Eichen in drei bis fünf Metern Höhe, aber auch am Boden.
- Brennhaare verursachen starke allergische Reaktionen
Die Brennhaare enthalten das Nesselgift Thaumetopein. Bei Hautkontakt kommt es zu starken allergischen Reaktionen, wie Ausschlag, Juckreiz, Hautentzündungen und Quaddeln. Ein Einatmen der feinen Härchen kann zur Reizung der Atemwege und zu Atemnot führen. Darüber hinaus können weitere Krankheitssymptome wie etwa Fieberanfälle auftreten.
- Kontakt meiden, auf den Wegen bleiben
Menschen sollten daher den Kontakt mit den Raupen in jedem Fall meiden. Dies gilt auch für die Gespinstnester, die noch lange Zeit an den Eichen hängen können. Waldbesucher sollten dringend auf den Wegen bleiben, da sich die Gifthärchen bei trockenem Wetter auf dem Boden sammeln.
- Bekämpfung nur durch Spezialisten
Stadtforst und Stadtverwaltung warnen ausdrücklich davor, die Raupen und ihre Gespinste eigenhändig, zum Beispiel in Hausgärten, zu bekämpfen. Diese müssen mit einem speziellen Staubsauger von Spezialisten in Schutzausrüstung entfernt und fachgerecht entsorgt werden.
Foto: Die Raupen des Eichenprozessionsspinners, Pixabay.com