Sonderausstellung „Fundstücke – Schmuckstücke“ im Schlossparkmuseum zeigt Schmuck von Vitalis Kubach und Marga Freund - bis 9. September


Jede Frau schmückt sich gerne; die Männer folgen. Schmuck kennt viele Stile und Erscheinungsformen. In der Ausstellung „Fundstücke – Schmuckstücke“ zeigt das Museum Schlosspark die moderne Gestaltung an Hand von vielen besonderen Schmuckstücken von Vitalis Kubach, der zweiten Generation der Kubach-Familie – denen in Bad Münster ein eigenes Museum gewidmet ist −, sowie ihrer befreundeten Künstlerkollegin Marion Marga Freund. Beide Designerinnen lassen sich durch die Natur inspirieren und setzen die vorgefundenen Materialien und Formen als bewusstes Gestaltungselement in ihren modernen Schmuck ein. Anhand von Landschafts- und Naturaufnahmen gibt die Ausstellung einen Einblick in das Schaffen von Vitalis Kubach und Marion Marga Freund.

In der Vernissage am Sonntag ging Museumleiter Marco van Bel auf die kulturwissenschaftliche und kunsthistorische Bedeutung des Schmückens und des Schucktragens ein. „Schmuck ist ein Moment der Anpassung und Abgrenzung, er ahmt nach und schafft Individualität“, sagte van Bel. Konkret können Schmuck folgende sechs Bedeutungen zugesprochen werden: 1. Symbol für den sozialen Rang; 2. Religiös-magisches Objekt; 3. Reliquie und Souvenir; 4. Schmuck als Zahlungsmittel; 5. Vermittler zwischen Person und Umwelt. 6. Identitätssymbol und Identitätsgestalter.

Van Bel spannte in seiner Einführungsrede einen historischen Bogen angefangen beim vormodernen Schmuck, der sich oft des Materials Gold als Machtsymbol bediente, über den „unechten“ Modeschmuck, der mit Coca Chanel in den 1920er-Jahren Einzug in die Modewelt hielt, hin zu den 1970er-Jahren, als sich die moderne Schmuckkunst vollständig von alten Dogmen wie Materialwert, Status/sozialen Rang und Religion befreit hatte. Seitdem gibt es keine Grenzen und Konventionen, an die sich ein Schmuckstück halten muss. Unter anderem werden heute Fundmaterial, Alltagsgegenstände und alltägliche beziehungsweise nicht-kostbare Materialien (wie Eisen, Plastik oder Wachs) eingesetzt. „Es ist die Zeit der Demokratisierung des Schmuckstücks, der Loslösung, weg von der Angewandten Kunst zur Bildenden Kunst − eine kunsthistorisch bemerkenswerte Transformation“, so van Bel.

Die Künstlerinnen Vitalis Kubach und Marion Marga Freund stammen beide aus Bad Kreuznach. Kubach ist Goldschmiedin sowie Edelstein- und Schmuckdesignerin. Die Autodidaktin Freund studierte Innenarchitektur, bevor sie sich mit einer eigenen Werkstattgalerie auf dem Gebiet Schmuck und Kunstobjekte selbständig machte. Beide arbeiten heute als Schmuckgestalterinnen mit eigener Werkstatt, in der sie Einzelstücke in zeitgemäßer Gestaltung anfertigen. Neben wertvollen, „edlen“ Metallen und Steinen werden vor allem neue, andere, nicht kostbare Materialien eingesetzt, wie Kieselstein, Metall, Glas, Plastik, Knochen. Beide Künstlerinnen haben aber sehr unterschiedliche, individuelle Lösungen gestaltet. Gerade diese Gegensätze sind interessant, die Gegenüberstellung der unterschiedlichen Schmuckstücke, macht den Reiz dieser Ausstellung aus.
 


Foto: Oberbürgermeisterin Dr. Heike Kaster-Meurer mit den Künstlerinnen Vitalis Kubach (links) und Marga Freund

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