Erfolgsgeschichte Konversion: BKEG hat nach zehn Jahren Ziele fast erreicht


Der positiven Bilanz und den Glückwünschen der Oberbürgermeisterin schloss sich auch der Vorstandsvorsitzende der Sparkasse Rhein-Nahe, Peter Scholten, an. Auch Scholten zeigt sich erfreut darüber, dass die Ziele nach zehn Jahren bereits fast erreicht sind. Kalkuliert waren rund 15 Jahre. BKEG-Geschäftsführer Dietmar Canis geht davon aus, dass das Projekt mit einem „positiven Ergebnis“ Ende 2017 abgeschlossen werden kann. Rund 80 Millionen Euro hat die BKEG investiert, insgesamt schätzt er das Volumen auf rund 300 Millionen Euro für Aufträge, von denen auch viele regionale Unternehmen profitierten. Das Land hat 20,5 Millionen Euro Fördergelder bereitgestellt. Für den  BKEG-Beiratsvorsitzenden Werner Fuchs hat die Konversion in Bad Kreuznach einen „Musterverlauf für Rheinland-Pfalz und wird in die Geschichte der Stadt eingehen“.

Die BKEG stand 2006 vor der gewaltigen Herausforderung, die ehemaligen Flächen der US Army in attraktive zivile Wohn- und Gewerbegebiete umzuwandeln. Erst Abbruch, dann Erschließung, Neubau und Vermarktung: Seit 2007 wurden beim Abbruch 856.000 Tonnen Erde bewegt und 463.000 Kubikmeter Gebäude abgerissen. In den vier Gebieten wurden fast 39 Hektar Bauland, mehr als drei Hektar Grünflächen und mehr als acht Hektar neue baumbestandene Straßen und Parkplätze geschaffen.

Im „Musikerviertel“ (früher: „Housing II“, rund 10,4 Hektar) erfolgte am 18. Dezember 2006 mit dem „Ersten Baggerbiss“ der symbolische Start zum Abriss des ehemaligen US-Einkaufsmarktes. Auf diesem Gelände entstand ein neues Nahversorgungszentrum mit Lebensmittelmarkt, Drogerie, Apotheke, Arztpraxen, Bäckerei-Café, Restaurant, Sparkasse etc.

Zur ausgezeichneten Infrastruktur des Gebietes tragen auch eine Grundschule und ein „Haus des Kindes“ mit Betreuungsangebot von der Krippe bis zum Hort bei, die in unmittelbarer Nähe liegen. Mit der „Seniorenresidenz Musikerviertel“ wurde ein bezahlbares und barrierefreies Angebot für ältere Menschen geschaffen.

Neben einer Vielzahl von Einfamilienhäusern ist auch das Mehrgenerationen-Wohnprojekt „WohnArt“ eingegliedert in ein Viertel, in dem Menschen unterschiedlicher Generationen, Herkunft und Bedürfnisse in guter Nachbarschaft leben können.

Der „Rheingaublick“ (ehemals „Housing III“) entstand in den 1950er-Jahren als reines Wohnquartier für die US Army. 14 Gebäude gruppierten sich entlang des Erschließungsrings Carl-Schurz-Straße und Steubenstraße. Abweichend vom Rahmenplan Konversion hat die BKEG dafür 2006 das städtebauliche Ziel formuliert, die bestehenden Wohngebäude weitgehend zu erhalten und qualitätsvoll zu sanieren.

Die Straßen wurden in zwei Bauabschnitten (2007 und 2010) neu gebaut. Der Straßenquerschnitt wurde modifiziert, das gesamte Leitungsnetz erneuert und das Parkplatzangebot neu geordnet. Der BKEG war es wichtig, die Bestandsgebäude einer hochwertigen Nachnutzung zuzuführen. Von 14 Objekten wurden zwölf erhalten und durch zwei Bauträger hochwertig saniert. Nur ein Gebäude musste wegen maroder Bausubstanz abgerissen werden. Ein weiteres Gebäude wurde durch einen Investor abgebrochen und durch einen Neubau ersetzt.

Das Baugebiet „Rheingrafenblick“ (ehem. US-Hospital mit Schwesternwohnheim, rund 13 Hektar) beeindruckt durch sein malerisches Natur-Panorama: Ihm zu Füßen liegt das Salinental, einer der schönsten Naturcanyons Deutschlands. In einem kurzen Spaziergang erreicht man Europas größtes Freiluftinhalatorium, dessen imposante Gradierwerke eine frische Meeresbrise verbreiten. Dies wissen auch die Nutzer  des hier angesiedelten Sport- und Freizeitzentrums zu schätzen.

Städtebaulich geprägt war das Gebiet durch die großvolumigen Gebäude eines ehemaligen Kinderheims, das später als Lazarett und dann von den Amerikanern als Hospital genutzt wurde. Im südlichen Teil lagen eine Reihe von kleineren Verwaltungs- und  Servicegebäuden aus den 1950er-Jahren sowie die amerikanische „High-School“ aus den 1980/90er-Jahren. Umfangreiche Freilegungsarbeiten begannen 2007 und nahmen drei Jahre in Anspruch.  Gebäude mit insgesamt 170.000 Kubikmetern umbautem Raum wurden rückgebaut, mehr als 215.000 Tonnen Bauschutt und Bodenmaterial wurden entsorgt, bevor über 180.000 Tonnen unbelastetes Bodenmaterial zur Auffüllung angefahren wurden.


Die BKEG baute zur Erschließung des Wohngebiets ab 2008 in sechs Bauabschnitten etwa dreieinhalb Kilometer Straßen und Wege mit neuem Leitungsnetz im Untergrund. Alle Grundstücke erhielten Zisternen zur Rückhaltung des eigenen Regenwassers.

Der großzügige Zuschnitt der Grundstücke sowie die Staffelung der Haustypen orientieren sich an den landschaftlichen Rahmenbedingungen mit Ausrichtung zum Nahetal und zum Rheingrafenstein. Insgesamt entstanden hier rund 150 Bauplätze für Einfamilienhäuser und exklusive Stadthäuser. In wenigen Jahren werden rund 900 Menschen im Rheingrafenblick leben.

Auf dem Gelände des Gewerbeparks General Rose (ehemals „Rose Barracks“, 19,4 Hektar) standen Gebäude, die in den 1930er-Jahren für die deutsche Wehrmacht erbaut wurden. Die damalige Reichskaserne umfasste sieben größere Kasernengebäude sowie ein nordöstlich daran anschließendes weitläufiges Karree aus Nebengebäuden, Stallungen und einer Reithalle. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurden die Kasernengebäude durch die Armee der Grande Nation und seit Anfang der 1950er-Jahre durch die US Army genutzt. Fast die Hälfte des alten Gebäudebestands wurde zwischen 1950 und 1970 errichtet. Der Abbruch der nicht weiter zu nutzenden Gebäude begann 2007. Die Freilegung und die teilweise notwendigen Bodensanierungen dauerten zwei Jahre. Altlasten im Sinne des Bundes-Bodenschutzgesetzes (BBodSchG) wurden im Zuge der Freilegungs- und Erschließungsarbeiten aber nur in geringem Umfang lokalisiert und beseitigt.

Im Gewerbepark „General Rose“ hat sich inzwischen ein exzellentes Cluster für Wissenschaft, Wirtschaft und Technologie angesiedelt. Lokale und überregionale Unternehmen haben sich hier etabliert bzw. werden hier bauen: Der Landesbetrieb Mobilität, ein EDV-Dienstleistungsunternehmen und der Olympia-Stützpunkt der Trampolinturner nutzen ehemals militärisch genutzte Gebäude. Mit den Neubauten für die Justiz, die IHK und den DEHOGA Rheinland-Pfalz siedeln sich weitere, regional bedeutsame Nutzer in dem Gebiet an. Auch der Neubau der sportbetonten Kindertagesstätte sowie das Alten- und Pflegezentrum der „kreuznacher diakonie“ tragen zur gelungenen Durchmischung des Gebiets bei.

Die Unternehmen schätzen die zentrale Lage unweit des Rhein-Main-Gebiets und die günstige Verkehrsanbindung. Über die Dürerstraße, die neue John-F.-Kennedy-Straße und über den neuen Kreisverkehr an der Alzeyer Straße wurde eine übergeordnete Verkehrsverbindung eingerichtet. Diese gibt gleichzeitig das Grundraster für die Erschließung des Gewerbeparks vor.

Ursprünglich als reines Gewerbegebiet konzipiert wurden später Teilbereiche für Wohnzwecke geöffnet. Die vorhandenen Gebäude waren zu groß, um vollständig für Büronutzungen vermarktet zu werden. In fünf der historisch und städtebaulich bedeutsamen ehemaligen Kasernengebäuden entlang der Alzeyer Straße entstanden in den sogenannten „Anheuser Höfen“ rund 200 Wohnungen mit gehobener Ausstattung.

Im östlichen Bereich des Gewerbeparks General Rose realisierte die Stadt Bad Kreuznach 2014 im Rahmen des Förderprogramms Soziale Stadt einen 1,5 Hektar großen Bürgerpark. Ein diagonal verlaufender Fuß- und Radweg verbindet die angrenzenden Gebiete abseits des Kfz-Verkehrs. Diese außergewöhnliche städtebauliche Konzeption dient als Rahmen für ein hochwertiges, durchmischtes Gebiet mit einem hohen Grünflächenanteil.

Auch die Sparkasse Rhein-Nahe als BKEG-Gesellschafter ist mit der Entwicklung dieser Konversionsmaßnahme zufrieden. Gemeinsam mit der Landesbank Baden-Württemberg hat die Sparkasse Rhein-Nahe die Kosten des gesamten Projekts einschließlich Grunderwerb sowie die Abbruch- und Erschließungsmaßnahmen finanziert. Das Immo-Center der Sparkasse hat die Grundstücke im Musikerviertel und im Rheingrafenblick an Einzelbauherren verkauft.


Foto: Sie ziehen zum 10. Geburtstag der BKEG eine überaus positive Bilanz: Rolf Riecker (BKEG-Projektleiter), Werner Fuchs (BKEG-Beiratsvorsitzender), Oberbürgermeisterin Dr. Heike Kaster-Meurer, Sparkassen-Vorstandsvorsitzender Peter Scholten, BKEG-Geschäftsführer Dietmar Canis und Thomas Geissler (Architekt und Stadtplaner der BKEG).


 

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