Haus der Stadtgeschichte

Bestände

Beitner, Andre

Beitner, Andre

Nachname:
 Bajtner ab 23.09.1977 Beitner
Vorname: Abraham Josef
genannt: Andre
Religion:
jüd.
geboren:Strzemieszyce/Schümenschütz (Polen/Oberschlesien) 6.11.1926
gestorben: Bad Kreuznach 16.6.1996
Vater:
Chil *Strzemieszyce 1892 † Groß-Rosen 1944; Metzger
Mutter:Tauba * Sosnowiec 1901 † Auschwitz 1943
curriculum vitae:
Andre Beitner kam 1940 im Alter von 13 Jahren in das Ghetto in seinem Geburtsort Strzemieszyce. 1941 begann sein Leidensweg: Die Zwangsarbeitslager in Klettendorf und Greditz-Faulbrück,  die KZ-Außenlager von Groß-Rosen in Hirschberg/Riesengebirge und Reichbach/Eulengebirge und zuletzt Peterswaldau/Niederschlesien, wo er befreit wurde. Andre Beitner suchte gemeinsam mit seinem Cousin Jim Sklar vergebens nach überlebenden Familienmitgliedern. Seit März 1946 hielt er sich im Bundesgebiet (Berlin-West) auf. Er ging nach München, wo er bis 1950 blieb. Seine nächste Station war Berlin. Dort arbeitete er als Kraftfahrer. 1952 lernte er die 18 Jahre alte Schuhverkäuferin Waltraud Grothe kennen. Die beiden heirateten 1958 und zogen 1959 nach Bad Kreuznach. Dort führte Andre Beitner als Gastronom folgende Lokale: die "St. Pauli-Bar", "W23", "Big Ben", Destille und "Le Bistro". Zwischendurch führte er für kurze Zeit mit seiner Frau das Textilgeschäft "Ramona". 1975 erhielt er die deutsche Staatsbürgerschaft. Andre Beitner war von 1992 bis 1996 Vorsitzender der jüdischen Kultusgemeinde Bad Kreuznach/Birkenfeld. Ein großer Verdienst war die Integration der jüdischen Zuwanderer aus den ehemaligen Sowjetrepubliken Anfang bis Mitte der 1990er-Jahre. Als rheinland-pfälzischer Delegierter fuhr er im November 1995 nach Berlin zur Bundesversammlung des Zentralrates der Juden in Deutschland. Beitner gehörte zu den Initiatoren der Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit in Bad Kreuznach. 1986 begründete er die Waldhilfe e.V. Bad Kreuznach, die Spenden für Aufforstungen und für Bildungsprojekte zum Wald in Kindergärten und Schulen finanziert. Im Gedenken an Beitner richtete die Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit Bad Kreuznach e.V. den Schulwettbewerb "Andre-Beitner-Preis" aus. Im Jahr 2000 zum Thema "Jüdische Spuren in der Nahe Region" und im Jahr 2003 "Zusammen leben".
Heirat:
Grothe Waltraud Emma (Teddy) *Berlin 10.4.1934 † Bad Kreuznach 17.12.2019 verh. Berlin-Lichtenberg 14.8.1958
Kinder:
Parteimitgliedschaften/ Vereinsmitgliedschaften:
Waldhilfe e.V.; Sportgemeinde Eintracht 02 Bad Kreuznach
Auszeichnungen/ Orden:Ehrenvorsitzender der Waldhilfe e.V. Bad Kreuznach; Andre-Beitner-Preis
Veröffentlichungen der Person:

Veröffentlichungen zur Person/ Werkverzeichnis:
Hansjörg Rehbein, Andre Beitner – Vorbild der Versöhnung – Ein Leben als Jude in Deutschland.
Bad Kreuznach 1997.
Abbildungen:
Zusammenfassende Würdigung:

Hansjörg Rehbein
zurück

Hilfe zur Barrierefreiheit

  • Allgemein

    Wir sind bemüht, unsere Webseiten barrierefrei zugänglich zu gestalten. Details hierzu finden Sie in unserer Erklärung zur Barrierefreiheit. Verbesserungsvorschläge können Sie uns über unser Feedback-Formular Barriere melden zukommen lassen.

  • Schriftgröße

    Um die Schriftgröße anzupassen, verwenden Sie bitte folgende Tastenkombinationen:

    Größer

    Strg
    +

    Kleiner

    Strg
  • Tastaturnavigation

    Verwenden Sie TAB und SHIFT + TAB, um durch nächste / vorherige Links, Formularelemente und Schaltflächen zu navigieren.

    Verwenden Sie ENTER, um Links zu öffnen und mit Elementen zu interagieren.