Kanzler-Enkel zu Gast im Kurhaus

Konrad Adenauer lobt Bad Kreuznach für Pflege der deutsch-französischen Freundschaft


Fünf Jahre zuvor hatten bei ihrem ersten Treffen auf deutschen Boden, am 26. November 1958 im Bad Kreuznacher Kurhaus, Konrad Adenauer und Charles de Gaulle einen Grundstein für die Versöhnung der beiden einstigen Erzfeinde gelegt. Vor 60 Jahren wurde dies mit dem Elysée-Vertrag in Paris zwischen Adenauer und de Gaulle besiegelt. An diese drei bedeutenden Ereignisse in der deutsch-französischen Freundschaft erinnerte Oberbürgermeister Emanuel Letz bei seiner Begrüßung der über 100 Gäste im Grünen Saal des Kurhauses.

Rosen für den Adenauer-Enkel hatte Doris Eckel (98) mitgebracht. Vor 65 Jahren hatte sie seinem Großvater Rosen bei dessen Besuch in Bad Kreuznach zukommen lassen. Kanzler Adenauer bedankte sich damals brieflich.  

OB Emanuel Letz bedankte sich auch bei dem Bad Kreuznacher Künstler Karl-Günter Wolf, der Konrad Adenauer als Kunstmäzen zu seiner Ausstellungseröffnung im Bad Kreuznacher Museum Schlosspark eingeladen hatte. Der OB versicherte, dass er sich weiterhin für einen „lebendigen Austausch“ mit Bourg stark machen werde. So fahren nach Bourg Schülerinnen der Bad Kreuznacher Gymnasien Stadtmauer, Römerkastell und Lina-Hilger mit. 

An den Besuch Konrad Adenauers erinnert auch seine Unterschrift im Gästebuch der Stadt. Der Oberbürgermeister freut sich schon auf einen weiteren Besuch des Kanzler-Enkels.  

Konrad Adenauer mahnte in seiner Rede, dass der Vertag, den sein Großvater mit de Gaulle geschlossen hatte, wieder mit „mehr Leben erfüllt wird“. Konrad Adenauer war bereits bei den Feierlichkeiten „50 Jahre Treffen Adenauer-de Gaulle“ im November 2008 Ehrengast im Kurhaus. Damals trug er sich ins Eiserne Buch der Stadt ein. 15 Jahre später verewigt er sich nun auch im neuen Gästebuch der Stadt.

Der Historiker Dr. Michael Vesper ließ mit dem Fokus der beiden Treffen von Konrad Adenauer und Charles de Gaulle im September und November 1958 deutsch-französische Geschichte Revue passieren. Bad Kreuznach steht zwar im Schatten des ersten Treffens in de Gaulles Landhaus in Colombey. „Protokollarisch herausragend“, so Vesper, steht Bad Kreuznach auch für das Bekenntnis de Gaulle zum Vier-Mächte-Abkommen /“Statut“ für Berlin, zum Schutz Westberlins durch die drei Westmächte USA, England und Frankreich vor den Aggressionen der UDSSR.

Die Skulptur des Künstlers Karl-Günter Wolf (Bildmitte) steht im Kurpark. Foto: Nathalie Herberger

Vesper verwies auf die Ausstellung „Adenauer – de Gaulle. Wegbereiter deutsch-französischer Freundschaft / De Gaulle – Adenauer. Les bâtisseurs de l’amitié franco-allemande“. Sie war im Grünen Kursaal aufgebaut. Die Ausstellung ist noch bis 29. Oktober im Erdgeschoss im öffentlich zugänglichen Bereich des Kurhauses zu sehen.

Für den musikalischen Rahmen sorgte die Sopranistin Birgit Ensminger-Busse (Klavierbegleitung Johannes Scharfenberger). Sie sang zum Abschluss das Gotteslob „wo Menschen sich vergessen“ und mit der Liedzeile „dass Frieden werde“ aus dem Herzen der Zuhörer.

Als Erinnerung an diesen Festtag konnten die Gäste einen Riesling aus dem Weingut Finkenauer erwerben. Das Etikett war dem Anlass entsprechend von Künstler Karl-Günter Wolf gestaltet.


Foto ganz oben: Emanuel Letz und Konrad Adenauer an dem Gedenkstein, der vor dem Kurhaus an das Treffen von Konrad Adenauer und Charles de Gaulle am 26. November 1958 im Bad Kreuznacher Kurhaus erinnert.

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