„Das Dokument war in einem bedauerlichen Zustand, da es vor der Eingemeindung unachtsam gelagert worden war und dabei wahrscheinlich einen Wasserschaden erlitten hat“, erläutert Stadtarchivleiterin Franziska Blum-Gabelmann bei der Präsentation des neu hergerichteten Buchs zusammen mit dem Planiger Ortsvorsteher Dirk Gaul-Rosskopf. Die wertvolle Archivale war daher bisher für Nutzer des Stadtarchivs gesperrt – ein Umstand, der nun glücklicherweise ein Ende hat. „Wir haben die Finanzierung gerne übernommen, denn das Buch erzählt vieles über die Geschichte von Planig, das nun wieder für die Öffentlichkeit zugänglich ist“, sagt Gaul-Rosskopf.
Restauriert hat das Ortsgerichts- und Copialbuch aus der Frühen Neuzeit das Restaurationsatelier Holly aus Kruft (Landkreis Mayen-Koblenz). Die Papierrestauratorin Ricarda Holly nahm die beschädigten, handbeschrieben Seiten vorsichtig auseinander, faserte das Papier an – mit dieser Technik werden Löcher und Risse ergänzt und das Papier damit wieder stabiler und fester − und heftete die Blätter dann neu zusammen. Außerdem bekam das Buch einen neuen Einband aus Leder mit gestochenen Kapitalen, der den historischen Inhalt für die Zukunft gut konservieren soll.
Auch Oberbürgermeisterin Dr. Heike Kaster-Meurer freut sich über die Bereicherung für das Stadtarchiv und seines Bestands aus den ehemaligen Ortsarchiven. „Die Archivierung historischer Dokumente aus unseren Stadtteilen endet nicht mit der Verwaltungsreform 1969, sondern muss fortdauernd fortgeführt werden.“ Das Archiv ruft in diesem Zusammenhang Vereine und Privatpersonen aus den Ortsteilen dazu auf, sich an der Erweiterung des „Gedächtnisses der Stadt“ zu beteiligen.
Foto: Freuen sich über das restaurierte Planiger Ortsgerichts- und Copialbuch: Stadtarchivleiterin Franziska Blum-Gabelmann und der Planiger Ortsvorsteher Dirk Gaul-Rosskopf.