Es fehle an Geld, um dringend notwendige Investitionen in die Infrastruktur vorzunehmen. Als Beispiele führte Letz den maroden Löwensteg und die Ochsenbrücke auf, sowie die neue Grundschule, die seit Jahren überfällig ist, und mindestens eine zusätzliche Kita. Der OB verteidigte die Sparbeschlüsse des Stadtrates, zu denen man gezwungen war, um „unseren Haushalt von der Kommunalaufsicht genehmigt zu bekommen“. Zugesagte Fördergelder sind noch nicht geflossen, was eine Haushaltssperre nach sich zog.
Dennoch habe man trotz der engen finanziellen Spielräume in den vergangenen Monaten viel bewegt. Als Beispiele nannte Letz die Übernahme von 25 neue Erzieherinnen und Erziehern. „Unsere städtische Kita-Sozialarbeit steht beim Deutschen Kita-Preis 2025 unter den Top 8.“ Wohnsitzanmeldung und Personalausweisänderung sind bei der Stadtverwaltung online möglich, ein kommunales Förderprogramm für Balkonkraftwerke aufgelegt, 46 neue Bäume innerhalb eines Jahres neu gesetzt.

Dank an alle Unterstützer des Jahrmarkts
Dank sagte er auch den Privaten, die mit ihren Investitionen in Gebäudesanierung die Stadt aufwerten. Stellvertretend nannte er dafür das Brückenhaus, das Bad Kreuznacher Wahrzeichen. „Sie alle - jede und jeder Einzelne, tragen dazu bei, dass Bad Kreuznacher eine lebendige, solidarische und lebenswerte Stadt bleibt.“
Gemeinsam mit Jahrmarktsbürgermeister Markus Schlosser bedankte sich der OB bei allen Machern, Aktiven und Unterstützern des großen Volksfestes. Markus Schlosser zog denn auch eine positive Zwischenbilanz des 195. Bad Kreuznacher Jahrmarkts. Gute Besucherzahlen stehen für die ersten drei Festtage. Auch habe sich die neue Zufahrtssperre – weil leicht händelbar - bestens bewährt. Sie war von der Stadt Kaiserslautern gemietet worden. „Wir werden sicherlich eine eigene anschaffen“, so Schlosser.
Gelungene "Entwanzung" mit Nahewasser
Mit einer Flasche Nahewasser, morgens vom ehemaligen Hauptamtsleiter Manfred Schäfer frisch gefüllt, wurde Michael Vesper bei der „Entwanzung“ zum Kreuznacher getauft. Diese nasse Ehre wird jenen Menschen zuteil, die nicht in Bad Kreuznach geboren wurden, sich aber mindestens 20 Jahre lang für die Stadt verdient gemacht haben.

Vesper, Geschäftsführer der städtischen Gesellschaft GuT, ist in Bad Kreuznach vielfach ehrenamtlich engagiert, u.a. als Vorsitzender des Vereins für Heimatkunde in Stadt und Kreis und als Presbyter bei der Evangelischen Gemeinde. Sein Taufpate war der Künstler Gernot Meyer-Grönhof. Als Tauf-Lied hatte sich Vesper, der seit 1996 in Bad Kreuznach lebt, „die Gedanken sind frei“ von Hoffmann von Fallersleben gewünscht. In Vertretung des Vorsitzenden der Freundeskreises „Kreiznacher Johrmarkt“, Dieter Gronbach, überreichte Vorstandsmitglied Mirko Helmut Kohl Nadel und Urkunde, die Vesper nun als "echten Kreuznacher" ausweisen.
Weinbaupräsident Rainer Klöckner würdigte in seinem Grußwort den Jahrmarkt mit dem Naheweinzelt als einen wichtigen Imageträger für den Nahewein.
Einen Herzenswunsch sprach der 104 Jahre alte Ehrenmedaillenträger der Stadt, Nicolaus Blättermann, aus: die jüdische Gemeinde bei der notwenigen Sanierung der Synagoge zu unterstützen .
Großes Foto: Die Rede von OB Emanuel Letz zum kommunalpolitischen Frühschoppen im Naheweinzelt wurde mit viel Beifall bedacht. Text und Fotos: Hansjörg Rehbein
