Bad Kreuznach und Bad Münster am Stein Ebernburg sind eine Stadt. „Der Fotograf hat nicht die Trennung im Kopf“, so Franziska Blum-Gabelmann, die mit dem in Roxheim wohnenden Fotografen Michael Schneider das Motiv für das Ausstellungsplakat ausgesucht hat. Zu sehen ist die B48 über den Bahngleisen. Im Hintergrund thront die Ebernburg. „In welche Richtung wird sich die Stadt künftig entwickeln?“, sieht der Fotograf in seinem Bild eine gewisse Symbolik. Das Stadtarchiv ist um viele Aufnahmen reicher. Die hat Schneider binnen eines Jahres geschossen von Ereignissen, wie das große Jubiläum „100 Jahre Jugendamt“, den Umzug der Kämmerei aus dem Stadthaus ins Rathaus, den Besuch des Ministerpräsidenten Alexander Schweitzer auf dem Bad Kreuznacher Jahrmarkt, die Gedenkfeier für die Opfer des Holocaust am Mahnmal an der Kirschsteinanlage. Der Stadtarchivarin gefallen besonders die schönen Bildkompositionen von Gebäuden und Landschaften, auch das Besondere im Alltäglichen.
Der Ausstellungseröffnung schließt sich der Tag der offenen Tür im Stadtarchiv an. Mit Sarah Förster und Franziska Blum-Gabelmann können die Gäste die unbekannte Welt der Archivmagazine erkunden. Karl Ernst Laubenstein führt um 13.30 Uhr anhand von Fotos und Plänen in die Geschichte der Kuranlagen von Bad Münster am Stein ein und Nadine Müller betreut den Bücher-Flohmarkt.
Marita Peil, eine unserer ausgezeichneten Stadthistorikerinnen, startet um 14 Uhr am Casino (Brückes 1) ihren Rundgang zu den Stätten der NSDAP und den parteinahen Organisationen des 3. Reiches in Bad Kreuznach, um in loco darüber zu referieren. Der Rundweg führt durch die Stadt und endet am Haus der Stadtgeschichte. Dann besteht die Gelegenheit an einer weiteren Magazinführung teilzunehmen, die von Sarah Förster und Franziska Blum-Gabelmann durchgeführt wird.
Ein weiteres Highlight ist der Kurzvortrag um 14.15 Uhr von Noah Unterreiter, Schüler des Lina-Hilger-Gymnasiums, der anhand eines Beispiel erklärt, wie Archivrecherche zur Erinnerungskultur vor Ort und unter zur Hilfenahme des Internets hervorragend gelingen kann.
Foto: Da waren die Rahmen noch leer. Die Fotos von Michael Schneider, die Franziska Blum-Gabelmann ausgewählt hat, sind im Haus der Stadtgeschichte ausgestellt.