Noch bis 27. November auf der Alten Nahebrücke

Fake News-Ausstellung in Bad Kreuznach eröffnet


„Unsere Stadt steht für Vielfalt und viele, insbesondere junge Menschen gehen für ihre Zukunft auf die Straße. Auch in der Bad Kreuznacher Kommunalpolitik wäre mehr sorgfältiger Umgang mit Fakten nützlich. Umso wichtiger ist es, dass man in dieser Ausstellung über die Gefahren und die Machart von Fake-News aufklärt.“

Ermöglicht wurde die Ausstellungsstation durch das Engagement seitens der Stadt Bad Kreuznach, des Ausländerpfarramts sowie des Bündnisses „Kreuznach für Vielfalt“. Für Günter Kister von der Fach- und Koordinierungsstelle der Partnerschaft für Demokratie Bad Kreuznach und des Bündnisses setzt die Ausstellung einen wichtigen Impuls, „sich über Fake News zu informieren, und dafür einzutreten, dass Lügen und Unwahrheit im gesellschaftlichen Miteinander entlarvt und geächtet werden, um die Demokratie zu schützen. Denn je größer die Gruppe derer wird, die die Wirklichkeit nicht mehr mit anerkannt wissenschaftlichen Fakten beschreiben, desto gefährdeter ist die Demokratie.“

Bereits nach drei Tagen wurde die Ausstellung beschädigt

Zum Ärgernis der IFM wurde die Ausstellung in der Nacht von Montag auf Dienstag erneut beschädigt - zum zweiten Mal nach der politisch motivierten Straftat in Bad Sobernheim. „Leider zeigt nicht nur der Zuspruch, den wir durch die Ausstellung erfahren, deren Relevanz, sondern auch die wiederholte Aggression ihr gegenüber“, betont Norman Schäfer, der Vorsitzende der IFM. „Wir lassen uns dadurch nicht ins ‚Bockshorn jagen‘ und machen weiter wie geplant. In wenigen Tagen werden die Tafeln ersetzt sein. Wir wissen natürlich, dass Fakten und Aufklärung für diese Leute eine Bedrohung darstellen, das ist aber deren ureigenes Problem, nicht unseres. Wir werden uns weiterhin mit starker Stimme für unsere offene und demokratische Gesellschaft einsetzen und Medienkompetenzen stärken.“   

Die Ausstellung „Fake News – eine Gefahr für die Demokratie“

Mit der Wanderausstellung „Fake News – eine Gefahr für die Demokratie“ hat der gemeinnützige Verein IFM e. V. einen Nerv der Zeit getroffen. An den ersten beiden Ausstellungsstandorten in Bad Sobernheim und Meisenheim stieß die Schau, die sich mit strategisch motivierten Falschmeldungen auseinandersetzt, bereits auf große Aufmerksamkeit. Dank der Förderungen des Kultursommers Rheinland-Pfalz, der Landeszentrale für politische Bildung Rheinland-Pfalz, des Bundesprogramms „Demokratie leben!“ sowie der Unterstützungen des Ministeriums für Wissenschaft, Weiterbildung und Kultur und „Kreuznach für Vielfalt“ geht die Ausstellung auf Tour durch Rheinland-Pfalz. Die nächste Ausstellungsstation ist das Kulturzentrum „Das Haus“ in Ludwigshafen (28.11.2020-09.01.2021). Zu den weiteren Orten und Terminen laufen aktuell noch die Abstimmungsprozesse. Diese können in Kürze auf der Website www.initiative-fm.de eingesehen werden.

Neben der Förderung von Kunst und Kultur tritt die IFM mit starker Stimme für eine offene, vielfältige und demokratische Gesellschaft ein. Die zum diesjährigen Kulturfestival „Salon Libertatia. Musik & Diskurs“ verwirklichte Ausstellung soll den besorgniserregenden Entwicklungen in puncto Rechtspopulismus, Rechtsextremismus sowie Hass und Hetze entgegenwirken. Faktenbasiert verdeutlicht und analysiert sie Muster sowie Mechanismen von Fake-News.

Als Partner der Ausstellung fungieren die bundesweit bekannten Faktenchecker von „Der Volksverpetzer“. Die Berliner Blogger hinterfragen, decken auf und informieren etwa in Bezug auf Rechtsextremismus, Klimawandel oder die Corona-Krise. Und das sehr erfolgreich – so wurden sie von einem renommierten Medienpreis als „Blogger des Jahres 2019“ und vor kurzem mit dem Augsburger Medienpreis in der Kategorie „Mut“ ausgezeichnet.

Nach weniger als zwei Wochen wurde sie politisch motiviert beschädigt und ohne jegliche Grundlage mit der Botschaft „Linke Hetze“ besprüht.

Zur Initiative für Freizeit und Musikkultur e.V.

Die Initiative für Freizeit und Musikkultur e.V. (IFM) ist ein gemeinnütziger Verein, der für ein anspruchsvolles Kulturangebot in der Nahe-Hunsrück-Region eintritt und mit  überraschenden und herausfordernden Musik- und Kunstaktionen offene Plattformen des gesellschaftlichen Austauschs schafft. Die IFM möchte eine offene, vielfältige und demokratische Gesellschaft fördern, städtische und ländliche Räume vernetzen und den gesellschaftlichen Zusammenhalt stärken. Der Verein wurde Ende 2016 gegründet und beim Amtsgericht Mannheim eingetragen. Mittlerweile engagieren sich über 50 Mitglieder sowohl aus der Region als auch aus ganz Deutschland für die Verwirklichung der Vereinsziele.

Ausstellungsstationen

  • 24.10.2020 - 27.11.2020               Bad Kreuznach, Alte Nahebrücke
  • 28.11.2020 - 09.01.2021               Ludwigshafen, Das Haus
  • Fünf weitere Stationen bis Mitte 2021 sind in Planung.

Aktuelle Informationen zur Ausstellung, der IFM und ihren Kulturfestivals unter www.initiative-fm.de


Foto: Oberbürgermeisterin Dr. Heike Kaster-Meurer, Merveille de Oliveira (Ausländerpfarramt), Vanessa Berg (Jugendförderung Stadt Bad Kreuznach), Luca Giongo (Ausländerpfarramt), Günter Kistner (Kreuznach für Vielfalt), Isabell Anhalt, Michael Gerhardus (beide IFM) / Foto: Hansjörg Rehbein

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