Oberbürgermeisterin und Wirtschaftsdezernent im Gespräch mit Winzern und Landwirten


Mehr als 50 Winzerbetriebe und Landwirte waren zum Gespräch eingeladen worden. „Die Zukunft der Entwicklung Ihrer Betriebe liegt mir sehr am Herzen“, betonte Dr. Heike Kaster-Meurer, die die Winzer und Landwirte direkt fragte, was die Stadt für diesen Berufsstand konkret tun könnte.

Seitens der Stadtverwaltung nahmen der Leiter des Ordnungsamtes, Stephan Heldmann, und Markus Franz (Landwirtschaft, Messen und Märkte) an der Diskussionsrunde teil. Das Gesprächsangebot stieß bei den Anwesenden auf positive Resonanz, es sei eine gute Idee, einen solchen Dialog zu ermöglichen.

Wichtigstes Thema war die Einrichtung und der Betrieb einer zentral gelegenen Vinothek der Stadt und aller Stadtteile. Der „optimale Standort“ sei hier entscheidend. Vorstellbar wäre eine Platzierung im Bereich Bäderhaus oder im Oranienpark, wo ein Weinpavillon auf städtischem Gebiet stehen könnte. Auch am Kornmarkt, im Rahmen der bevorstehenden Baumaßnahme, sei eine Vinothek denkbar. Die Winzer und Landwirte wiesen außerdem auf leer stehende Immobilien in der Innenstadt hin, denn ein solches Projekt, so die einhellige Meinung, lebe vom Tagestourismus. Es sei also wichtig, dass ein zentraler, zu Fuß gut zu erreichender und sichtbarer Standort für eine Vinothek aller Stadtteile gefunden werde. Wichtig in diesem Zusammenhang ist deshalb die Gemeinschaft der Winzer: Auch wenn letztlich ein Hauptverantwortlicher diese Vinothek betreibe, müssten sich alle anderen engagieren.

Die Verwaltung könnte hier die Unterstützung des Landwirtschaftsministeriums anfordern und ggf. EU-Fördermittel beantragen, forderte Heinz-Willi Knodel, Vize-Präsident des Weinbauverbands.

Unzureichend sei die touristische Beschilderung der Winzerbetriebe in der Stadt und in den Stadtteilen. Es sollten attraktive, einheitliche und vor allem Touristen ansprechende Werbetafeln und Hinweisschilder aufgestellt werden. Eine aktive Weinwerbung für Bad Kreuznach wurde gefordert. Diese könnte beispielsweise durch ein Booklet im Stil von „Bad Kreuznach geht aus“ gefördert werden, schlug Oberbürgermeisterin Dr. Heike Kaster-Meurer vor. Wie Winzer Werner Lorenz vorrechnete, verschickten die Winzer im Stadtgebiet jährlich 300.000 Kisten Wein, „und in jeder Kiste Wein könnte ein Booklet hineingelegt werden!“ Möglich auch: ein Weinstand mit wechselnder Besetzung auf dem Wochenmarkt, wie in der Schillerstraße bzw. Konstabler Wache in Frankfurt, wo Stände bei gutem Wetter erst gegen 22 Uhr schließen. Oder auch ein Weinausschank bei schönem Wetter auf der Roseninsel.

Den Landwirten erschwert die aktuell geltende Sondernutzungssatzung die Außenwerbung. Bauaufsichtlich werden demnach einige Beschilderungen nicht genehmigt, die den Landwirten und Winzern die tägliche Arbeit erleichtern könnten. So müsste es möglich sein, für eine Veranstaltung auf dem eigenen Hof zu werben. „Soweit wir das als Kommune in der Hand haben, sollten wir hier etwas ändern“, so Udo Bausch. Ein weiterer Kritikpunkt: Die fehlende touristische Beschilderung auf Feld und Wiese und ein durchgängiges Konzept, das an den Wochenenden von Mai bis September eine jeweils Wein-bezogene Veranstaltung in der Stadt anbiete. Dabei sollten die bestehenden Veranstaltungen dringend beibehalten werden: Vinum Crucinacium, Wein im Park im Kurpark von Bad Münster, das auch nach der Fusion weiterhin stattfinde, oder das Weinfestival an der Pauluskirche sind wichtige Programmpunkte im Jahreskalender der Winzer.

Unabdingbar: Die Weinwerbung im Naheweinzelt auf dem Jahrmarkt. Werner Küstner, Geschäftsführer des Bauern- und Winzerverbandes, bedankte sich herzlich bei der Stadt, dass die Eröffnung des Jahrmarkts im vergangenen Jahr ins Weinzelt verlegt wurde. „Wir würden uns sehr darüber freuen, wenn das dieses Jahr auch so ist“. Es sei zunehmend schwierig, Winzer für das Naheweinzelt zu begeistern. Die Auslastung des Zeltes müsse optimiert werden. Der Bauern- und Winzerverband ist jederzeit offen für neue Konzepte, wurde betont. Auch eine Weinprobe am Riesenrad wurde vorgeschlagen.

Weitere Ideen und Anregungen: Ein Weinfest von der Roseninsel bis in das Salinental, ein saisonales Wiederaufleben von „Wine on the water“ auf dem Mühlenteich, mehr Vernetzung unter den Winzern und bessere Kenntnis und Repräsentation der angebotenen Nahe-Weine durch das gastronomische Personal.

In etwa drei Monaten wollen sich Winzer, Landwirte und Verwaltung zu einem erneuten Gespräch treffen. „Diejenigen, die beim ersten Gespräch nicht dabei sein konnten, sind herzlich zur Teilnahme eingeladen“, freute sich Oberbürgermeisterin Dr. Heike Kaster-Meurer über die konstruktive Diskussion, die sie regelmäßig fortführen möchte.


Bild: Christoph Aron  / pixelio.de

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