Das Gesinde-Register von Bosenheim gibt Einblicke in eine längst vergangene Zeit

In dem Gesinderegister der Gemeinde Bosenheim sind die Namen der „Dienstboten“ verzeichnet, die im Zeitraum von 1841 bis 1877 in Bosenheim hauptsächlich in der Landwirtschaft als sogenanntes „landwirtschaftliches Gesinde“ gearbeitet haben. Darin vermerkt sind: Name des Gesindes und des Dienstherrn, Tätigkeit (zum Beispiel Magd, Knecht), Beginn und Ende des Arbeitsverhältnisses, Herkunftsort und Legitimation (Heimatschein, Wander- oder Dienstbuch). Die Beschreibungen der Frauen und Männer aus den 1840er-Jahren, die den Ausweispapieren entnommen und in das Register übertragen wurden, sind ein Zeugnis systematisierter Personenbeschreibung anhand vorgegebener Kennzeichen. Beispielhaft ist der Eintrag von „Angnes Dieter“, die am 27. Xbris 1842 (Xbris = Dezember) bei Christoph Boller ihre Tätigkeit als Magd in Bosenheim aufgenommen hat. Er lautet wie folgt: „von Braunweiler, 20 Jahre, 4 Fuß 10 Zoll, preußisch, Haare braun, Stiern nieder, Augenbrauen braun, Augen schwarz, Nase gebogen, Mund klein, Zähne vollständig, Gesicht und. Kinn rund, gesund Gesichtsfarbe“.
Valentin Stern, der bei Adam Petzing am 27. Xbris 1842 als Knecht in den Dienst eintrat, war laut Register: „von Langenlonsheim, König. Preußen, 21 Jahre alt, gesetzter Statur“, hatte „blonde Haare, graue Augen“ und ein „frisch Gesicht“. Neben den Mägden und Knechten sind sehr vereinzelt auch Lehrlinge und Gesellen aufgelistet.
Das Gesinderegister stellt eine interessante Quelle zur Sozial- und Wirtschaftsgeschichte der Region dar.
StAKH BO 36
©Franziska Blum-Gabelmann