Haus der Stadtgeschichte

Neues

Glasrestauration im Stadtarchiv

Haus der Stadtgeschichte: Bestandserfassung eines Konvoluts aus dem Nachlass Best


Dazu wurden die sehr fragilen Objekte mit Auf- und Durchlicht hinsichtlich ihres Materials, der verwendeten Techniken und des Erhaltungszustandes untersucht, gereinigt, fotografiert und die Ergebnisse für die Archiv-Datenbank dokumentiert. Insbesondere für solche wichtigen und aufwendigen Erschließungsarbeiten muss das Haus der Stadtgeschichte zeitweise für Besucherinnen und Besuchergeschlossen bleiben.

Die sehr fragilen Objekte wurden untersucht, gereinigt, fotografiert und die Ergebnisse für die Archiv-Datenbank dokumentiert.

Bei diesen Erschließungsarbeiten ist insbesondere die Materialbestimmung durch die Restauratorin, ein aufschlussreicher Aspekt, denn sie ist über stilistische Zuordnungen hinaus für die Datierung der Glas-Fenster hilfreich. Vorgefunden wurden Tonglas, Echt-Antikglas, Neu-Antikglas, Kathedralglas, Linienglas und Ornamentglas. Aber auch die Technik kann Hinweise für eine Datierung liefern. Im Konvolut befinden sich sowohl mit Braun- und Schwarzlot bemaltes als auch mit Schablonen bedrucktes Glas. 

Außerdem zeigte sich, dass auch hier - wie in der Malerei im späten 19. Jahrhundert bis um die vorletzte Jahrhundertwende - vermeintliche Alterungsspuren, künstlich aufgebracht waren. Damit wurde bei genauerer Betrachtung unter der Lupe erkennbar, dass es sich nicht um ein Fenster aus der Zeit um 1500, wie Motiv und Stilistik nahelegten, handeln kann, sondern um eine Arbeit aus dem 20. Jahrhundert.

Im Überblick über das Konvolut konnte das Team des Stadtarchivs nun Varianten eines Motivs in verschiedenfarbiger Ausführung nebeneinanderstellen und einzelne Fensterfelder zu größeren Einheiten zusammenführen. 

Wo die einzelnen Fenster Verwendung fanden oder finden sollten, bleibt die Arbeit weiterer Forschung. Befestigungen wie Ösen legen nahe, dass einzelne Glas-Fenster als Bilder aufgehängt wurden. Was den Erhaltungszustand und die Schadensbilder betrifft, sind die Objekte überwiegend in einem stabilen Zustand. Partiell wurden Fehlstellen und Beschädigungen fixiert.

Insgesamt stellt das Konvolut einen interessanten Einblick in die Arbeit des Bad Kreuznacher Glas- und Kunstmalers Friedrich Best (1880-1946) dar, der zeitweise zusammen mit seinem Bruder, dem Architekten Hans Best (1874-1968), zusammenarbeitete.


Großes Foto: Viktoria Reutershan vom Team Haus der Stadtgeschichte inmitten der erschlossenen Bleiverglasungen aus dem Nachlass Best. Foto: Sara Förster.

Text: Caroline Heise, Haus der Stadtgeschichte

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