Haus der Stadtgeschichte

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Bastgässjer sind bislang gut durch die Pandemie gekommen  - Corona-tagebuch

Corona zum Trotz – Das Leben ist Begegnung


Bevor ich das Haus betrete, begrüße ich die Männer, die entspannt im „Biergarten“ oder auch „Freisitz“ genannt, vor dem Eingang auf Stühlen sitzen, die die katholische Pfarrei Hackenheim gespendet hat.  Im Haus selbst die gleiche Atmosphäre. Im Erdgeschoss der große Aufenthaltsraum, einst Herzstück der Gaststätte „Schaa und Schorsch“. Der Verein hat mit Unterstützung von Sponsoren und Spendern das einst heruntergekommene Haus in ein Schmuckstück verwandelt. Hans führt mich in den ersten Stock. Wir setzen uns in eine gemütliche Ecke und blicken in die „Winny-Klause“, benannt nach dem Handwerker, der einen komplett neuen Boden dort verlegt hat. Die Außenwand blieb unverputzt, die Risse und Löcher wurde aber zugemacht. Auch darin sieht Hans Oehler Symbolisches: Eine geflickte Wand wie die ungeraden Biografien der Menschen, die in diesem stabilen Gebäude Halt finden. Noch mehr Symbolik bieten die Räume, deren Decken und Wände zu Kunstwerken geworden sind. Dort waren die Künstler Walter Brusius und Oliver Degen zu Werke. Brusius malte auf Wunsch von Oehler den „Barmherzigen Vater“, eine Szene aus der Bibel, und den Himmel an die Decke. Das große Zimmer dient als Kapelle und wurde mit einem Gottesdienst von Pfarrer Norbert Schlag eingeweiht. Degen malte in einem anderen Zimmer die Brückenhäuser, inspiriert vom Bad Kreuznacher Maler Walter Bechter.

Auch wenn in den heftigsten Pandemie-Zeiten Abstand geboten war. Corona hat die Menschen näher zusammenrücken lassen. Die Obdachlosen finden bei den Bastgässjern nicht nur Gesellschaft, sondern auch Rat, Trost und Zuspruch. Über einem Tisch mit Kerzen, hängen Fotos von den Verstorbenen. Hans Oehler hält bei den Trauerfeiern im Haus die Rede. Im Treff werden Familienfeste wie Geburtstag und Hochzeiten und Gottesdienste gefeiert. Mit diesem Angebot leistet der Verein einen wichtigen Beitrag für den Frieden in unserer Stadtgesellschaft.

Ich habe die Freundlichkeit und den Kaffee, den ich von den guten Seelen des Treffs, Gabi Clemens und Anna Seifert, bekommen habe, sehr genossen.   Wie heißt es so schön: „Das Leben ist Begegnung“ und daran kann auch Corona nichts ändern.


Foto: Gut behütet. Nicht nur Decken und Wände hat Walter Brusius bunt bemalt

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