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Marita Peil schreibt für das Corona-Tagebuch
2021 haben wir das Corona-Virus hoffentlich zum Teufel gejagt!
Öde und trübsinnig liegt der große grau asphaltierte Platz in der heißen Nachmittagssonne. Ein samtig blauer Himmel wölbt sich darüber, und ein paar pittoreske Schönwetterwölkchen ziehen träumerisch unbekümmert von Süd nach Nord. Es ist das ideale Jahrmarktswetter.
Doch die bunte altvertraute Budenstadt mit ihren vielen Zauberdingen, „de Jahrmartksstiggelcher“, die man dort erwerben kann, die rasanten Karussells; in denen man unbeschwert-nervenkitzlig dahinfliegt, all das muss in diesem Jahr ein Wunschtraum bleiben.
Die Pfingstwiese liegt in tiefem Schweigen. Keine laute Musik peitscht und hämmert, zerreißt die Stille. Kein fröhliches Lachen, kein munteres Schwatzen, keine überschäumende Freude „Un wenn mer sich`s ganze Jahr iwwer nit sieht; aan Jahrmarkt trifft mehr sich garandiert!“ Im Corona-Jahr 2020 gilt das nicht.
Ich vermisse den guten alten, ewig jungen Jahrmarkt sehr, denn wir zwei begleiten einander wie treue Freunde seit meiner Kinderzeit. Jedem Kreuznacher ergeht es ebenso. Die bunten, pulsierenden Lichter. Der köstliche Duft nach gebrannten Mandeln, nach vielen, leckeren Speisen- und dazu ein Glas kühlen goldenen Rebensaftes. Der Jahrmarkt kennt so viele verschieden Facetten“ Er ist die pure Lebensfreude. Aber in diesem Jahr lockt er nicht, der Schlachtruf: „Nix wie enunner!“. Für uns Kreuznach ist das bitter. Mit tun vor allem die Schausteller leid, denn sie leben vom Kirmestreiben und arbeiten hart, um uns den Alltag zu verschönern. Nun haben sie auf der Pfingstwiese ein zauberhaftes Jahrmärktchen errichtet - Wir lassen uns eben nicht unterkriegen!
Und 2021 haben wir das Corona-Virus hoffentlich zum Teufel gelegt. Mein Wunsch für Euch ist: Bleibt alle gesund, bis wir uns wiedersehn,
beim nächsten Jahrmarkt, das wär`schön
gez. Marita Peil, 25. August 2020
Foto: Gebrannte Mandeln, Magenbrot und Popcorn als Trostpflaster für den ausgefallenen Jahrmarkt.