„Lasst den Mut nicht sinken“, zitierte der OB Hildegard Schäfer. „Diese Worte sind eine Botschaft an uns alle. Sie erinnern uns daran, dass wir nicht tatenlos zusehen dürfen, wenn Hass, Gewalt und Ausgrenzung aufkeimen. Lasst uns gemeinsam dafür sorgen, dass das Gedenken an die Opfer wach bleibt. Dass wir jeden Tag aufs Neue für eine Welt kämpfen, in der Frieden, Respekt und Menschlichkeit die Grundlage unseres Zusammenlebens sind“.
An Hildegard Schäfer erinnerten auch Margit Kuhnle und Anne Günster als Vertreterinnen des Hunsrücker Freundinnenkreises der Lagergemeinschaft Ravensbrück. In das Frauen-KZ wurde auch Hildegard Schäfer deportiert. Sie überlebte den Holocaust und engagierte sich von 1987 bis zu ihrem Tod im Jahr 1995 in der Lagergemeinschaft Ravensbrück, einem Verbund der ehemaligen politischen Gefangenen. „Wenn ich mal nicht mehr da bin, müsst ihr das machen“, zitierten die beide Frauen Hildegard Schäfer. Sie kündigten an, dass im Mai ein Gedenkstein für Hildegard Schäfer auf dem Friedhof gesetzt wird. Nach Hildegard Schäfer ist im Wohngebiet „Rheingrafenblick“ eine Straße benannt.
Beklemmende Parallelen zwischen der Zeit des Nationalsozialismus und der Gegenwart stellten Schülerinnen und Schüler der IGS Sophie Sondhelm her. Von der „Freikarten nach Palästina"-Aktion der Nazis im August 1933 bis zum „Abschiebeticket“ 2025. Gemeint ist die umstrittene Wahlkampfkampagne der AfD Karlsruhe diese Tickets an Flüchtlinge zu verteilen. Die Kripo Karlsruhe ermittelt wegen Volksverhetzung.
Für die musikalische Umrahmung der Gedenkveranstaltung sorgte Fryderyck Jona (Saxophon). Das Schlussgebet sprach der Kantor der jüdischen Gemeinde Alexander Zakharenko.
Foto: Den Bogen von 1933 bis heute spannten die Schülerinnen und Schüler der IGS Sophie Sondhelm bei der Gedenkveranstaltung am Mahnmal in der Kirschsteinanlage.