Weitere Stationen im Hunsrück folgen

IFM-Ausstellung zu jüdischem Leben auf der Nahebrücke in Bad Kreuznach


Die Besucherinnen und Besucher folgen den Spuren der Juden in der Region über Jahrhunderte und erhalten Einblicke in die jüdische Lebensweise und Kultur. Dabei werden auch Ausgrenzung, Antijudaismus und Antisemitismus in den Blick gerückt. Kuratiert wurde die Schau vom Förderkreis Synagoge Laufersweiler unter Federführung von Carolin Manns. Die Stadtjugendförderung Bad Kreuznach unterstützte bei der Umsetzung der aktuellen Station.

Wie zuvor in Bad Sobernheim und Meisenheim erfährt die Präsentation auch in Bad Kreuznach einen großen Zuspruch. Für Oberbürgermeisterin Dr. Heike Kaster-Meurer ist die mittlerweile zweite IFM-Ausstellung auf der Alten Nahebrücke „ein wichtiger und guter Abschluss der Beiträge zum Festjahr „2021: Jüdisches Leben in Deutschland‘. Zuvor wurde in der Kurstadt mit einer Vortragsreihe der Volkshochschule im Haus der Stadtgeschichte sowie mit zwei Stolpersteinverlegungen für sechs jüdische Opfer des Nationalsozialismus an jüdisches Leben in Vergangenheit und Gegenwart erinnert.“

Im Anschluss an die Station auf der Alten Nahebrücke wandert die kulturhistorische Schau nach Rheinböllen, bevor sie an weiteren Standorten im Hunsrück gezeigt wird. Ermöglicht wird die Ausstellungstour durch Förderungen der Stiftung Rheinland-Pfalz für Kultur, des Ministeriums für Wissenschaft und Gesundheit Rheinland-Pfalz sowie der Dr. Wolfgang und Anita Bürkle Stiftung.

Zur Ausstellung „Jüdisches Leben im Hunsrück“

Die Ausstellung „Jüdisches Leben im Hunsrück“ folgt den Spuren der Juden in der Region über Jahrhunderte und gibt Einblicke in die jüdische Lebensweise und Kultur. Dabei werden auch Ausgrenzung, Antijudaismus und Antisemitismus thematisiert. Schon früh lassen sich erste Spuren jüdischen Lebens im Hunsrück verzeichnen. Nach der Vertreibung aus den Städten siedelten sich ab dem 16. Jahrhundert zahlreiche Juden auf dem Land an und bildeten auch im Hunsrück kleine jüdische Gemeinden. Zunächst nur geduldet, erfolgte erst im 19. Jahrhundert eine langsame rechtliche Emanzipation und Annäherung an die christliche Mehrheitsgesellschaft. Viele Berufe blieben den Landjuden lange verschlossen und so verdingten sie sich mehrheitlich als Viehhändler oder umherziehende Kaufleute, lebten in ärmlichsten Verhältnissen. So gut wie möglich versuchten sie ihre religiösen Traditionen und Bräuche aufrechtzuerhalten. Im Rhein-Hunsrück-Kreis erlebte das Landjudentum Ende des 19. Jahrhundert seinen Höhepunkt. Dort stieg in einigen Dörfern der jüdische Bevölkerungsanteil um 1900 gar auf über 20 Prozent.

Auch Ausgrenzung, Antijudaismus und Antisemitismus und ihre Folgen werden in der Ausstellung in den Blick gerückt.


Die Schau wurde für das diesjährige IFM-Kulturfestival „Auf Anfang!“ verwirklicht. Die zugrundeliegende Idee stammt vom gemeinnützigen Verein IFM e.V., der auch für die Projektierung, Umsetzung, Gestaltung und Koordination verantwortlich zeichnet.

Beteiligung am Festjahr „2021: Jüdisches Leben in Deutschland“

Im Jahr 2021 leben Jüdinnen*Juden nachweislich seit 1700 Jahren auf dem Gebiet des heutigen Deutschlands. Im Festjahr wurden bundesweit rund tausend Veranstaltungen ausgerichtet, darunter Konzerte, Ausstellungen, Musik, Podcasts, Video-Projekte, Theater oder Filme. Die IFM hat sich ausgehend vom vereinseigenen Kulturfestival „Auf Anfang! Musik, Kunst & Solidarität“ intensiv am Festjahr beteiligt, um jüdisches Leben sichtbar und erlebbar machen und dem erstarkenden Antisemitismus entgegenwirken. Das Festival widmete sich neben der Ausstellung mittels hochkarätigen Musikdarbietungen von Daniel Kahn und Yeva Lapsker, Yuriy Ghurzy sowie Sharon und einer Performance über den NS-Widerstandskämpfer und Pfarrer Paul Schneider, der sich für Jüdinnen und Juden einsetzte, jüdischem Leben in Vergangenheit und Gegenwart.

Zur Initiative für Freizeit und Musikkultur e.V.

Die Initiative für Freizeit und Musikkultur e.V. (IFM) ist ein gemeinnütziger Verein, der für ein anspruchsvolles Kulturangebot in der Nahe-Hunsrück-Region eintritt und im jährlichen Wechsel die beiden Kulturfestivals „Auf Anfang!“ und „Salon Libertatia“ aufführt. Die IFM steht für eine offene, vielfältige und demokratische Gesellschaft, möchte städtische und ländliche Räume vernetzen und den gesellschaftlichen Zusammenhalt stärken. Der Verein wurde 2016 gegründet und beim Amtsgericht Mannheim eingetragen. Mittlerweile engagieren sich über 50 Mitglieder sowohl aus der Region als auch aus ganz Deutschland für die Verwirklichung der Vereinsziele.

Weitere Informationen zur Ausstellung und zur IFM unter www.initiative-fm.de    


Foto: Die Ausstellung auf der Alten Nahebrücke in Bad Kreuznach präsentierten, v.l.:  Vanessa Berg (Stadtjugendförderung Bad Kreuznach), Olaf Patschke (Vertreter IFM) und OB Dr. Heike Kaster-Meurer.

Text: Initiative für Freizeit und Musikkultur e.V.

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