„Die Forstleute, die Feuerwehr und die Polizei sind beim Waldschutz auf die Mithilfe der Waldbesuchenden angewiesen“, so der Appell des Revierleiters Nico Plöger. Deshalb gilt: Jede, auch kleinere Rauchentwicklung außerhalb der Siedlungsgebiete sollte über den Notruf 112 (Feuerwehr) gemeldet werden. Die Angabe der im Wald beschilderten Rettungspunkte erleichtert die rasche Bekämpfung. Sie befinden sich häufig an Wegekreuzungen oder markanten Punkten und sind als grüne Tafeln mit weißem Kreuz und einer Rettungspunktnummer gut erkennbar.
Natürlicher Waldbrandschutz durch naturnahe Wälder
Besonders brandgefährdet sind Nadelholzreinbestände mit trockenem Unterholz. Die Forstleute in Rheinland-Pfalz betreiben jedoch seit Jahrzehnten naturnahe Waldbewirtschaftung mit einem hohen Laubholzanteil. Dadurch haben sie einen natürlichen Waldbrandschutz geschaffen. Großflächige Brände wie in Schweden oder Südeuropa sind in den Wäldern rund um Bad Kreuznach nicht zu befürchten.
„Wir setzen auf artenreiche, vielfältige und strukturreiche Mischwälder. Den Laubbaumanteil bauen wir Zug um Zug aus. Dabei nutzen wir die natürliche Ansamung von Bäumen und pflanzen bei Bedarf weitere Mischbaumarten hinzu“, erläutert Revierleiter Plöger. Als sogenannte „Vorausverjüngung“ sieht man häufig bereits Esskastanien und Eichen unter reinen Douglasien und Kiefern wachsen. Gruppenweise anstatt flächiger Pflanzung und die Bewirtschaftung in kleineren, ungleichmäßigen, vielfältigeren Flächeneinheiten sind weitere Maßnahmen der naturnahen Waldbewirtschaftung, die im Forstamt Soonwald umgesetzt werden.
Neue Waldbrandschilder sollen sensibilisieren
Um auf die Gefahr, die von einem Waldbrand ausgeht, aufmerksam zu machen, wird das Forstamt Soonwald Zug um Zug neue Waldbrandschilder aufhängen lassen, allein im Forstrevier Nahe 30 Stück. Die neuen Schilder an Waldparkplätzen, Hütten, Waldkreuzungen und Sitzgruppen appellieren an Waldbesucher, beim Schutz des Walds mitzuwirken.
Wälder mit starkem Besucherandrang wie im Naheland sind stärker brandgefährdet. Rund 90 Prozent aller Wald- und Flurbrände gehen auf unvorsichtigen Umgang der Menschen mit offenem Feuer im Wald und in Waldesnähe zurück.

Waldbesuchende mit Vorsicht
Deshalb weist das Forstamt Soonwald gemeinsam mit den Feuerwehren eindringlich alle Naturfreunde auf folgende Verhaltensregeln beim Waldbesuch hin:
- Das Rauchen im Wald ist strengstens verboten, machen Sie Raucher höflich darauf aufmerksam.
- Das Grillen und Anlegen offener Feuer ist im Wald und in Waldesnähe verboten. Bitte ausschließlich offizielle Grillplätze wie am Kuhberg unter Einhaltung der Maßnahmen zum Schutz vor Corona benutzen. Auch hier ist größte Vorsicht wegen Funkenflug geboten. Eine besondere Gefahr geht von den flexiblen Einmalgrills aus.
- Benutzen Sie nur ausgewiesene Parkplätze; trockene Grasflächen können sich durch heiße Katalysatoren unter den Autos entzünden!
- Auch Glasscherben stellen über den „Lupeneffekt“ eine erhebliche Brandgefahr dar.
- Halten Sie alle Zufahrten zu Wäldern und die Waldwege für die Rettungsfahrzeuge vollständig frei.
"Die sommerlichen Temperaturen laden zu einem Besuch in den Wald rund um Bad Kreuznach ein. Nutzen Sie die vielen Möglichkeiten zur Erholung und genießen die schönen Sommertage. Wir freuen uns auf Ihren Besuch", so das Team aus dem Forstrevier Nahe.
Kontakt: Nico Plöger, Revierleiter - Forstrevier Nahe, Forstamt Soonwald, Entenpfuhl 8, 55566 Bad Sobernheim, Telefon 0671-75589
Fotos: Waldbrandschild, Foto: Landesforsten Rheinland-Pfalz / Forstamt Soonwald
Text: Forstamt Soonwald