
"Was damals geschehen ist, darf nicht vergessen werden. Dafür müssen wir aber mehr tun als Erinnern an Tagen wie heute. Gegen die zunehmende gesellschaftliche Spaltung und Radikalisierung einzelner Gruppen müssen unsere humanen und moralischen Maßstäbe und Tugenden fortwährend verteidigt und gestärkt werden“, sagt Kaster-Meurer, die zudem darauf verweist, dass die AG Erinnerungskultur zu einer Veranstaltung mit der Landeszentrale für Politische Bildung eingeladen wird, in der es um die Frage geht, wie mehr junge Menschen für eine Gedenkarbeit gewonnen werden können.
“Uns ist auch die Bewahrung der Geschichte jüdischer Menschen sehr wichtig, die vor uns in Bad Kreuznach gelebt haben.” Der Vorsitzende des jüdischen Gemeinde, Valeryan Ryvlin, hat eine Ausstellung konzipiert, die auf der Empore der Syngagoge in Schaukästen über die Geschichte der jüdischen Gemeinde informiert. Die Arbeiten sind noch nicht abgeschlossen.
Der Bauingenieuer Valeryan Ryvlin kam mit seiner Familie 1998 aus der Ukraine nach Bad Kreuznach und ist seit 2008 Vorsitzender der knapp 200 Mitglieder starken jüdischen Gemeinde. Die meisten wanderten in den 90er-Jahren aus den ehemaligen Sowjetrepubliken ein. Ryvlin betonte, wie wichtig das Zusammenwirken aller gesellschaftlichen und religiösen Gruppen im Kampf gegen den wachsenden Rassismus in Deutschland sei.
Großes Foto: OB Dr. Heike Kaster-Meurer und der Vorsitzende der jüdischen Gemeinde Bad Kreuznach/Birkenfeld, Valeryan Ryvlin, gedachten am Mahnmal in der Kirschsteinanlage der Opfer des Holocaust.