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Kita pappelweg
Betreuung läuft außerhalb des Gebäudes weiter: Kinder ziehen vorübergehend in Module um
Der dauerhafte Betrieb des Kindergartens im Pappelweg ist nach Auffassung aller beteiligten Sachverständigen und der Verwaltung aus derzeitiger Sicht nicht im Gebäude selbst aufrechtzuerhalten. Stattdessen werden die Kinder – derzeit besuchen 95 Jungen und Mädchen die Kindertagesstätte – in einigen Wochen voraussichtlich in Module umziehen. Diese Module stehen dann auf einem Teilgrundstück oberhalb des Kindergartens, das als Erweiterungs- und Spielfläche bereits in Besitz der Gewobau ist. So können die Kinder wenigstens die Außenanlagen der Kita nutzen.
„Ich bedauere sehr, dass es zu dieser Situation in dem gerade erst neu bezogenen Gebäude gekommen ist. Die Einrichtung befindet sich noch in der Aufbauphase und muss jetzt leider schon für einige Monate wieder ausziehen“, nimmt Aufsichtsratsvorsitzende Dr. Heike Kaster-Meurer Stellung zum Schadensfall. „Das ist eine große Belastung für die betroffenen Eltern und Kinder, aber insbesondere auch für das dort tätige Personal. Mit der Ersatzlösung können wir zumindest die Betreuung an der gewohnten Stelle anbieten. Ich danke der Gewobau und der Leiterin unseres Amts für Kinder und Jugendliche, Frau Raab-Zell, für die intensiven Bemühungen, eine erträgliche Lösung für alle Beteiligten zu finden und hoffe, dass der Schaden rasch und vollständig behoben werden wird.“
Die Sanierung dauert voraussichtlich ein halbes bis dreiviertel Jahr
Die Gewobau ist Bauträgerin und Verpächterin der Immobilie. Seit Eröffnung der Kita Pappelweg in 2018 hat sie das Gebäude an die Stadt Bad Kreuznach vermietet. Geschäftsführer Karl-Heinz Seeger setzt Vertrauen in seine Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen sowie die einbezogenen externen Sachverständigen. Alle gemeinsam arbeiteten mit Hochdruck daran, den Schadensfall möglichst zeitnah in einem Rutsch zu beheben. „Ich wünsche mir, dass die Routine im Kindergartenablauf schnellstmöglich wieder einkehrt“, sagte Seeger. Voraussichtlich dauere die Sanierung des Gebäudes ein halbes bis dreiviertel Jahr. „Wir gehen damit professionell um und haben alle möglichen Optionen zum Erhalt des Kitabetriebs während der Sanierung durchgespielt,“ erläutert Seeger den derzeitigen Sachstand aus baulicher Sicht. Der Kleinkinderbereich im linken Flügel des Gebäudes, wo der Schaden vorrangig aufgetreten war, sei bereits entkernt und von Schimmelspuren befreit worden.
Der Hauptsachverständige Dominik Palzer gab in einer Elternversammlung mit Beteiligung des Stadtjugendamtes, der Kindertagesstätte und der Gewobau interessante Einblicke in die Historie des Schadenfalls. So wurde nach intensiver Beprobung auch der Boden derPatio und des rechten Flügels des Gebäudes untersucht, nachdem eine Beprobung auf Schimmelpilzsporenbefall positiv ausgefallen war. Palzer wies in der Versammlung jedoch explizit darauf hin, dass in der Raumluft keinerlei Sporen festzustellen seien, und zwar nirgends im Kindergartenbereich. Für die Kinder und das Kindergartenpersonal bestehe solange keine Gefahr, so lange keine Bauteile geöffnet werden. Auch deshalb ist eine Betriebsunterbrechung während der Sanierungsarbeiten unumgänglich.
Die Immobilie wird während der Übergangslösung geschlossen
Für den Übergang hat die Gewobau bereits eine Lösung im Blick: Gewobau-Architekt Jens Zimmermann favorisiert den Umzug der Kindergartengruppen und Sanitär- und Gemeinschaftsräume in Module, die gegebenenfalls zweistöckig in unmittelbarer Nachbarschaft der Kita errichtet werden könnten. „Diese Modulkita funktioniert dann komplett autark und ist vorrübergehend die beste Lösung für den Betriebsablauf des Kindergartens. Die Immobilie selbst würde dann geschlossen, Möbel und Gegenstände, die für den Interimsbetrieb nicht mit umzögen, könnten in den nicht kontaminierten Räumen weiterhin gelagert bleiben. Baurechtlich habe das Bauamt der Stadt bereits grünes Licht für diese Lösung gegeben.
Interessante Ergebnisse lieferte die weitere Beprobung des rechten Gebäudeflügels: Die Räume, die direkt an die große Eingangshalle (Patio) angrenzten, seien vom ursprünglichen Wasserschaden betroffen, dann wurden in weiteren Räumen keine befallenen Proben entdeckt. Erst am Ende des Ganges, unweit des Lagerraums und der Küche, wurden die Proben wieder auffällig. Die Sachverständigen schließen demnach einen zweiten Wasserschaden nicht aus. Dieser könnte aber auch durch eine bereits vorhandene Pfütze unterhalb der Bodenplatte entstanden sein, oder es sei aktuell ein Leitungsrohr geplatzt. Dies werde jetzt mit der gleichen Akribie wie zuvor im linken Flügel untersucht, unter anderem wurden bereits Lecktage-Ortung veranlasst und mit dem Anlegen eines Feuchtekatasters begonnen.
Die Kosten des Schadens werden durch die Versicherung gedeckt
Der Hauptschaden im linken Flügel des Kindergartens wurde den Untersuchungen zufolge durch einen nicht angeschlossenen Siphon unterhalb der Bodenplatte einer wenig genutzten Dusche ausgelöst. Erst nach längerer Zeit war bemerkt worden, dass das Wasser der Dusche ungehindert in den Boden sickern konnte. Die Vermutung, die ausführende Sanitärfirma habe einen Fehler gemacht, habe sich nicht bestätigt. Auch hier werde weiter nachgeforscht.
Kosten entstehen der Gewobau durch den Schadensfall selbst nicht. Die Gutachter werten den Schaden als Versicherungsfall. Nach derzeitigem Stand wird die Sanierung des Neubaus eine Summe im sechsstelligen Bereich kosten. Hinzu kommen die Kosten für die Containerlösung. Die Eltern der Kindergartenkinder wurden vom Stadtjugendamt, der Kindergartenleitung und der Gewobau am Mittwochabend über den Stand der Sanierungen und der notwendigen Maßnahmen informiert und werden weiterhin über alle Schritte zeitnah unterrichtet.
Großes Foto: Die Kita Pappelweg von außen im Sommer, bevor der Wasserschaden entdeckt wurde.
Text: Gewobau Bad Kreuznach