Kreuznacher Holocaust-Überlebender Heinz Hesdörffer gestorben: OB Kaster-Meurer würdigt seine Arbeit gegen das Vergessen


„Heinz Hesdörffer hat für die Menschen in unserer Stadt Großes geleistet und sich als Zeitzeuge um die Aufarbeitung des Holocaust und die Demokratie in besonderer Weise verdient gemacht“, würdigt Oberbürgermeisterin Dr. Heike Kaster-Meurer den Menschen Hesdörffer und dessen unermüdliches Engagement gegen das Vergessen. Sein Sohn Charles bedankte sich per E-Mail bei Freunden und Weggefährten: „Für Ihre Freundlichkeit danke ich allen, die meinen lieben Vater begleitet haben – sei es in den letzten Monaten oder über viele Jahrzehnte.“

Hesdörffers persönliches Anliegen war zeitlebens, seine Erinnerungen weiterzugeben, damit die nachfolgenden Generationen niemals vergessen. Die vielen Gespräche, die er landauf, landab mit jungen Leuten führte, waren im besonders wichtig. Das im März 2012 in Bad Kreuznach gegründete und nach ihm benannte Bildungswerk setzt sich für Aufklärungs- und Bildungsarbeit vor allem bei jungen Menschen ein. Für sein Engagement erhielt Hesdörffer am 14. Dezember 2018 in Frankfurt im Beisein von Kaster-Meurer und weiteren Vertretern aus Bad Kreuznach das Verdienstkreuz am Bande.

Hesdörffer überlebte als einziger seiner Familie die Schrecken des Nationalsozialismus

Heinz Hesdörffer wurde am 30. Januar 1923 als Sohn eines jüdischen Schokoladen- und Zuckerwarenfabrikanten in Bad Kreuznach geboren. 1939 emigrierte der 16-Jährige nach Holland, während die Mutter zurückblieb und 1942 deportiert wurde. 1942 wurde er verhaftet und überlebte als einziger seiner Familie die Konzentrationslager Westerbork, Theresienstadt, Ausschwitz-Birkenau, das Außenkommando Schwarzheide, Sachsenhausen-Oranienburg und den Todesmarsch. Seine Erinnerungen hat Hesdörffer in dem Buch „Bekannte traf man viele … Aufzeichnungen eines deutschen Juden aus dem Winter 1945/46“ niedergeschrieben. 2012/13 drehte er gemeinsam mit Jugendlichen den Dokumentarfilm „Schritte ins Ungewisse“.

Hesdörffer wanderte nach seiner Befreiung nach Südafrika aus, baute sich in Johannesburg eine Existenz als Kaufmann auf und lebte dort über 55 Jahre. Seit 2009 lebte er in der jüdisch-christlichen Seniorenwohnanlage Henry und Emma Budge-Stiftung in Frankfurt-Seckbach.



Foto: Sie gratulierten Heinz Hesdörffer (vorne Mitte) im Dezember zum Bundesverdienstkreuz: (vorne v.l.) Stephanie Otto, Helga Baumann, (hinten v.l.) Dr. Heike Kaster-Meurer, Larissa Gerhard, Anette Esser und Ekkehard Lagoda.

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