OB: Bad Kreuznach will Modellstadt für E-Mobilität werden


Die Stadt beteiligt sich an einem Feldtest und setzt in der Bauverwaltung als Dienstwagen zwei Elektroautos ein.  Zwei Jahre lang, bis September 2014, wird die Alltagstauglichkeit der E-Autos getestet.  Begleitend dazu wird die Fachhochschule Bingen in dem Auto Messtechnik einbauen, um beispielsweise zu prüfen, wie es mit der Reichweite und der Ladezeit der Batterie bestellt ist.

Am Freitag wurde die „Tankstelle“ auf dem Parkplatz Kiliantraße eine Ladestation mit einem Solarcarport offiziell eingeweiht. Das rund 25.000 Euro teure Projekt wurde mit Fördermitteln des Landes, mit Unterstützung von Sponsoren und durch die Kreuznacher Stadtwerke, finanziert. „Dafür möchte ich mich bei allen Beteiligten herzlich bedanken“, so die OB.

Glückwünsche gab es von Dr. Andreas Neff, Wirtschaftsministerium Mainz:  „In Bad Kreuznach gibt es ein funktionierendes und gut gelebtes Netzwerk E-Mobilität.“

Die Federführung für Planung und Bauleitung der Ladestation und des Solarcarports lag bei den Kreuznacher Stadtwerken, nachdem sie auch schon im Jahr 2010 die erste erste öffentliche "Strom-Tankstelle" für Elektrofahrzeuge in Bad Kreuznach auf dem Bourger Platz gebaut haben. Die neue Elektroladesäule in der Kilianstraße hat zwei Ladepunkte mit je 22 kW Ausgangsleistung, deren Verbrauchsmessung mit einem elektronischen Haushaltszähler (Smart Meter) erfolgt.

Die Kunden haben zwei Möglichkeiten zu tanken. Sie melden sich per Telefonanruf beim Messstellenbetreiber und identifizieren sich durch die Ladesäulen-Nummer sowie einem individuellen PIN-Code. Nach Freischaltung und Auftanken erhält der Kunde eine monatliche Abrechnung der Stadtwerke. Oder der Kunde lässt sich per SMS-Versand mit Identifikationsnummer und PIN-Code die Ladesäule für eine bestimmte Zeit zum Festpreis freischalten und bezahlt die Kosten über die Mobilfunkrechnung.

Die neue Elektro-Station hat einen weiteren nachhaltigen Vorteil, das Solar-Doppelcarport. Der Bau ist aus verzinktem Stahl mit einer tragenden Dachkonstruktion aus Aluminium-profilen mit einem Neigungswinkel von 18 Grad. 15 PV-Module des Typs ZNSHINE Solar ZXP6 240 Wp können bei optimalen Sonnenbedingungen 3,6 Kilowatt-Peak als Spitzenleistung erreichen.

Die Kreuznacher Stadtwerke haben sich um die Beschaffung des Carports und der Ladesäule gekümmert sowie den Stromanschluss hergestellt. Die Tiefbauarbeiten führte der städtische Bauhof im Auftrag des Energieversorgers aus. Die Planung und Durchführung der Arbeiten (Aufstellen des Carports, Montage der Solarmodule und des Wechselrichters) als auch die Bauüberwachung erfolgte durch die Kreuznacher Stadtwerke. Geschäftsführer Dietmar Canis dazu: „Wir freuen uns, dass mit der zweiten Elektro-Ladesäule in Bad Kreuznach sowie durch das Solar-Carport ein weiterer Schritt zur Klimaschonung und Nachhaltigkeit geschaffen wurde, zum Schutz der Umwelt und zum Wohle unserer Stadt.“

Im Jahr 2010 legten die 38 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Bauverwaltung 39 500 km mit Fahrzeugen mit Verbrennungsmotor zurück. Jetzt erfolgt ein Großteil der Dienstfahrten sauber, leise und klimafreundlich mit den E-Autos. Beim Leasen der Elektroautos spart die Stadt jährlich etwa die Hälfte der Energiekosten, da im Gegenzug ein veralteter Pkw ausgemustert wurde. 50 Prozent der Leasingrate werden vom Land  gefördert.  Außerdem  verringert sich der Co2-Ausstoß im Vergleich zu einem Benziner bei 33.000 Kilometern Fahrtleistung pro Jahr um 1, 7 Tonnen (4,3 Tonnen Benziner/2,6 Tonnen E-Auto).  Je 10.000 Kilometer sinken die Energiekosten um zwei Drittel (300 Euro Strom zu 900 Euro Benzin). Die beiden E-Autos werden gut angenommen. Im Zeitraum 1. November 2012 bis 15. Januar 2013 wurden bereits insgesamt 3500 Dienstkilometer zurückgelegt.

„Wir sparen Geld und leisten einen wichtigen Beitrag für den Klimaschutz“, nennt die Oberbürgermeisterin die beiden wichtigsten Gründe, warum die Stadt die Vorbildfunktion für E-Mobilität übernimmt. „Und wir dürfen zudem nicht vergessen, wie wichtig eine saubere Luft für unseren Titel als Badestadt ist“, verweist sie auf die Untersuchungsergebnisse der  Luftqualitätsgutachten, die die Werte zwar weitgehend unbedenklich, aber zumindest in einem kritischen Bereich sehen, wie zuletzt bei den Messungen im Jahre 2010. 

Der Bauverwaltung stehen für Dienstfahrten außerdem zwei E-Bikes zur Verfügung.  „Wir wollen die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter dazu motivieren, insbesondere für die kurzen Strecken von weniger als drei Kilometer die Räder zu nutzen“, so die Oberbürgermeisterin, die für den Kauf weiterer Räder für alle Bereiche der Verwaltung plädiert. „Das Fahrrad soll insgesamt in unserem Verkehrskonzept eine größere Rolle spielen.“

Folgende Partner und Sponsoren unterstützen das Projekt „e Mobilität in Bad Kreuznach“: Kreuznacher Stadtwerke, Sparkasse Rhein-Nahe, RWE, Michelin, Altec Solartechnik, Peugeot, Autohaus Augustin, heSTa (Stahlbau), mayer&sturm (Blitzschutzanlagen), Bernhard GmbH, Solar Info Zentrum und  HE Ingenieurbüro EMDE GmbH sowie die Ministerien für Wirtschaft, Klimaschutz, Energie und Landesplanung sowie  des Innern, für Sport und Infrastruktur.

 

Foto:  Im Beisein von Stadtwerkegeschäftsführer Dietmar Canis und Dr. Andreas Neff (Wirtschaftsministerium) "tankt" Oberbürgermeisterin Dr. Heike Kaster-Meurer ein E-Auto.

 

Foto unten: Um einen der beiden Elektro-Dienstwagen der Stadtverwaltung haben sich die Sponsoren geschart, die das Projekt E-Ladestation mit Solarcarport unterstützen.

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